Durch mein neu entfachtes Interesse an dem Schneiderhobby habe ich mich neulich auch gefragt, wer eigentlich die Person ist, die Burdamoden zu dem gemacht hat was es heute ist.

Dabei stieß ich im Internet auf die Biografie von Aenne Burda. Gefunden habe ich den nachfolgenden Text, verfasst von Gabriele Meinhard, auf dieser interessanten Seite (unbedingt auch mal die übrigen Seiten erforschen!):
Biografie Aenne Burda

Aenne Burda gehört zu den erfolgreichsten Geschäftsfrauen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit ihren Modezeitschriften eroberte sie nicht nur die deutschen Frauen, sondern Leserinnen weltweit – vor allem in Asien und Russland. Sie kauften sich die Zeitschriften „Burda Moden“ in erster Linie wegen der Schnittmuster, die jedem Heft beigefügt sind.

Am 28. Juli 1909 wird Aenne Burda, geborene Lemminger in Offenburg geboren. Sie besucht eine Klosterschule, macht die mittlere Reife und absolviert anschließend eine kaufmännische Lehre. Die Tochter eines Lokomotivführers ist ein Papakind und ein böses noch dazu, wie sie selbst sagt. Mit ihrer Mutter habe sie nie reden können, die mütterliche Duldsamkeit ist für die kleine Aenne ein Graus. Rabiat und hart, „härter als ein Mann“, will sie werden. 1931 heiratet sie den Drucker und Verleger Dr. Franz Burda.

Als Ehefrau weigert sie sich, den Haushalt zu machen – Putzen sei „Zwangsarbeit“, findet sie übrigens noch heute – und organisiert eine Haushälterin. Später kommt ein Kindermädchen dazu. Schliesslich hat die Hausherrin drei Söhne grosszuziehen.

Ende der 40er Jahre sucht Aenne Burda nach eigenverantwortlicher Betätigung und wechselt in den Beruf der Chefredakteurin, Verlegerin und Kolumnistin. Aus einem kleinen Modeverlag in Lahr, den sie 1949 mit 48 Mitarbeitern übernimmt und der kurz vor dem Konkurs steht, macht sie den größten Modezeitschriften-Verlag der Welt.

Im Januar 1950 erscheint erstmals die Zeitschrift „Burda Moden“ mit einer Auflage von 100 000 Exemplaren. Das besondere daran: Jedes Heft enthält Schnittmuster für „Preiswerte Mode zum Selbermachen“. „Burda Moden“ entwickelt sich zur weltweit größten Modezeitschrift. Bereits 15 Jahre nach der Erstausgabe überspringt die Auflage der Zeitschrift die Millionen-Grenze. 1987 erscheint Aenne Burdas Modeheft als erste westliche Zeitschrift in der Sowjetunion in russischer Sprache. Der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher bescheinigt ihr daraufhin: „Sie haben mehr geleistet als drei Botschafter zuvor“.

1953 kommt mit „Burda International“, einer Modezeitschrift für die gehobenen Ansprüche, das zweite Magazin des Verlages heraus. Eine Reihe weiterer Magazine wie „Carina“, „Anna“ und „Verena“ folgen.

Aenne Burda leitet 45 Jahre lang ihr Verlagsimperium, bis sie Anfang 1994 das Kommando an ihren Sohn Hubert abgibt. Der Verlag, der zu diesem Zeitpunkt 172 Millionen DM jährlich umsetzt, wird in die Burda Mediengruppe eingegliedert. Heute hat das Modeheft in Deutschland eine verkaufte Auflage von ca. 330 000 Exemplaren. Es wird in 90 Ländern und 16 Sprachen publiziert und die internationale Auflage liegt bei 1,7 Millionen. Die passionierte Rosen- und Orchideenzüchterin, Aenne Burda, bleibt Herausgeberin des Verlages und steht dem Unternehmen weiterhin mit Rat und Tat zur Seite.

Aenne Burda ist im Alter von 96 Jahren am 3. November 2005 in Offenburg verstorben.







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