Beauty

Cologne Haul



Oder auch: Kölner Beute.

Nach meinem Geburtstag hatte ich beschlossen mich mal in der großen Stadt umzusehen. Wo ich wohne ist es genausoweit nach Köln wie nach Düsseldorf, aber aus mir unbekannten Gründen finde ich mich in Köln besser zurecht. Ich vermute das liegt am Dom, denn auch heute hätte ich mich gnadenlos verlaufen, wenn ich den Dom nicht als Anhaltspunkt gehabt hätte.

Mit von der Partie war meine Freundin Tanja. Ihr Augenmerk liegt auf Klamotten, Büchern und Kochtöpfen. Ich musste gefühlte 3 Stunden auf die Dame warten, wenn sie sich in Buchhandlungen und Haushaltswaren tummelte.

Buchhandlungen meide ich, da ich dort immer viel zu viel Geld ausgebe. Dieses schöne Geld habe ich heute lieber in die Kosmetikabteilungen der Kaufhäuser getragen. Oder besser: In EINE Abteilung. Schlimm, wenn ein einziges Haus so gut bevorratet ist.

Vor meiner Kosmetiksucht bin ich immer durch die Schminkabteilung gerannt. Augen zu und durch. Wenn die Damen einen ansprechen muss man sich als ungeschminkter Mensch nicht nur schrecklich schämen- nein, man signalisiert auch irgendwie das Verkaufspotential. „Ich habe kein MakeUp und bin ein williges Opfer.“

Diesmal war ich gut vorbereitet. Die 6 (!) Douglas-Läden in Köln konnten mich nicht zum Kaufen überreden, denn ich kenne ihr Angebot fast auswendig. Mit tonnenweise Schminke im Gesicht zeigt man den Verkäuferinnen zumindest, dass man schon einiges zu hause hat!

Aber dann kam die Galeria Kaufhof. Die Kosmetikabteilung ist so groß wie unser örtlicher Supermarkt. Und Augen zu und durch half nix, ich WOLLTE ja dort stöbern. Während Tanja sich die üblichen Klamotten anschaute, habe ich das Angebot an Farben und Lacken inspiziert. Holla die Waldfee. Natürlich sind alle teuren Marken dort vertreten.

Am Stand von Clinique habe ich den unglaublich netten und geduldigen Verkäufer mit lästigen Fragen gelöchert. Immerhin habe ich schon einiges aus diesem Hause und will nun mehr wissen. Er hat mir alles haarklein erklärt, und da ich bereits einige Produkte besitze dann gesagt, dass ich die für meine Haut optimalen Produkte schon habe. Ich möchte dem unbekannten jungen Mann an dieser Stelle danken: Zum ersten Mal hatte ich nicht das Gefühl, dass mich jemand als wandelnden Absatzmarkt sieht, sondern wirklich an meinem Wohlergehen interessiert ist! Danke, junger Clinique-Mitarbeiter im Kölner Kaufhof! Ich werde meine nächsten Clinique Produkte nur von Ihnen kaufen!

Weiter ging´s mit Bobbie Brown. Die sehr nette Dame am Stand hatte einfach keine interessanten Produkte für mich, und die wenigen halbwegs interessanten waren einfach zu teuer. Sorry.

Dann kam der Benefit-Stand. Oh weh! Eigentlich lasse ich mich von Verpackung nicht verführen, und schon garnicht von diesem bonbonrosa Kitschgedöns vom Benefit. Die Marketingidee ist simpel: 40er/50er Jahre, bunt und schrill, die Werbebotschaften aggressiv bis aufdringlich. Nix für Mama. Wäre da nicht diese clevere Dame gewesen, die mich suchenderweise erwischt hat. Und statt mich mit Worten zu überzeugen, hat sie mir das Zeug flugs ins Gesicht geschmiert. Und ich brauche das! Mit der Benefit Mascara hatte ich Traumwimpern, der Highlighter hat meine Augen zum Strahlen gebracht, das Porenverfeinerungszeug kann Wunder wirken. Und ein Wunder brauche ich auch, um meinem Mann diese Ausgaben zu erklären. Aber wenn´s schön macht….

An der Kasse sah ich eine total flippige Dame. Rote Langhaar-Perücke, irres Outfit und ein MakeUp wie von einem anderen Stern. Ich habe sie gewohnheitsmäßig angesprochen, wie ich es gern tue wenn ich interessante Menschen sehe, um sie zu loben. Ich glaube es war ihr egal, aber kaum war sie fortgeschwebt bekam ich von der Dame an der Kasse die Info, dass ich grade eine stadtbekannte Künstlerin angesprochen hatte. So will ich mal werden… nein, nicht stadtbekannt, aber frei und selbstbewusst. Aber das ist ein anderes Thema.

Immerhin hatte ich vorher in einem Karnevalsladen eine gruftige Perücke und Halloween-Schminke geshopt, aber die muss ich erst testen. Der Benefit-Kram war da schon eher straßentauglicher. Und kommt demnächst in meine persönlichen Testreihen.

Danach ging es weiter zum heiligen Gral der MakeUp-Künstler (lasst euch diese drei Buchstaben auf der Zunge zergehen): MAC.
Ich hatte gefühlte 10 Kilometer Dauerlauf und stundenlanges shoppen mit Tanja hinter mir, als ich mit letzter Kraft in die heiligen Hallen der Kölner MAC-Dependance gelangte. Und ich hab erstmal nix kapiert. Überall nur Tiegel und Töpfe, Lippenstifte in recht unspektakulären Displays, und Visagisten bei der Kundenberatung. Ich hätte zumindest eine Fanfare erwartet, aber das war ein ganz normaler Verkaufsraum. Tanja sah gelangweilt aus.

Mein durch zahllose Beautyvideos geschultes Auge blieb schnell an dem Pinsel-Display hängen. Da waren sie: Die Nummern auf den Zauberpinseln, mit denen meine bevorzugten Gurus ihre magischen Farbaufträge fabrizieren. Und ich Depp hatte mein ganzes Budget im Kaufhof gelassen! (Und dort nicht mal ein lausiges Pröbchen bekommen, btw). Ich sagte das der supernetten Verkäuferin. Damit immerhin das klar war: Sie hatte eine Kundin vor sich, die noch NICHTS von MAC besitzt, am liebsten alles haben möchte, aber eigentlich kein Geld mehr hat.

Sie blieb nett, was ich ihr- und MAC- sehr hoch anrechne. Mein Budget gnadenlos überziehend habe ich dann meinen ersten MAC-Pinsel gekauft, den 217 brauche im am dringendsten für´s Augenblending. Außerdem einen Paint Pot in Soft Ochre. Ich war sehr skeptisch angesichts der einhelligen Verehrung dieses „Pots“ von Seiten der Beautygurus. Aber nach einer Demonstration der Verkäuferin war ich überzeugt. Bitte drückt mir die Daumen, dass ich das auch so hinbekomme, denn das ganze Zeug von MAC ist schweineteuer.

Sehr, sehr glücklich hat Tanja mich dann zum Zug geschleift, denn ich schwebte auf Wolke 7. Irgendwie kam ich nach Hause. Und habe eine Foto von meiner Beute gemacht. Da aber Geschenke darauf zu sehen sind, muss ich es erstmal etwas retuschieren.

Unter der 1 liegt mein Zeugs für ein Halloween-MakeUp. Wünscht mir Glück dass es gelingt. Unter der 2 liegen meine MAC-Schätze. Ich hoffe sehr es werden noch viele, viele Freunde meiner MACs hier einziehen. Damit die beiden nicht so alleine sind.

Gestern kam eine Nagellack-Lieferung aus USA hier an. Aber das nur so am Rande







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