So, die Creativa 2009 ist vorbei und ich wette die Hälfte aller Besucher dieser Seite war dort. Ich auch. Leider nur Samstag und Sonntag, aber immerhin, besser als nichts.
Ich war auch lediglich dort, um einer Freundin zu helfen. Als Kunde komme ich nicht mehr in Frage, da meine Lager mit Bastelmaterial und Stoffen/Wolle noch gut gefüllt sind. Auch zum Gucken ist die Creativa für mich nicht mehr so interessant, seit ich auf Fachmessen herumlungere und die neusten Trends schon vor dem Verkauf derselbigen sehen kann ( Ätsch ! )
Aber wo kann man besser andere Bastler und Schneider treffen als auf der Creativa? Jahrelang habe ich im Dienste der Motivstempel gestanden, als Händler und später als Demokraft am Stand einer anderen Freundin. Im vergangenen Jahr fragt mich dann Anne Liebler, auch bekannt als „die Hobbyschneiderin“, ob ich ihr an einem Kreativstand helfen könnte. Endlich eine neue, interessante Aufgabe! Klar hab ich geholfen, und hatte viel Spaß dabei.
Da ich mich diesmal nur am Wochenende freimachen konnte, musste ich auf den Creativa-Mittwoch bis -Freitag verzichten. Samstag war es recht voll, der Sonntag wurde eher gemütlich. Fragt mich nicht was es alles auf der Creativa zu kaufen gab, ich habe in den Pausen lediglich völlig überteuertes Messe-Essen gekauft und im Vorbeigehen eine Puppen-Kuhglocke für 1,50 Euro. ( Für Bauchtanzzwecke, hihi )
Am Stand der Hobbyschneiderin sollte in diesem Jahr der Schneidernachwuchs angelernt werden. Wer kennt das nicht: Erwachsene Frauen geben das Hemd des Mannes zum Änderungsschneider um einen Knopf annähen zu lassen? Ich muss zugeben ich kannte es bis neulich nicht, und dachte es sei ein schlechter Witz als jemand am Stand davon erzählte. Es scheint aber so zu sein, dass viele Menschen, Männlein wie Weiblein, heutzutage nicht mehr die einfachsten und grundlegenden Handarbeitstechniken beherrschen.
Niemand verlangt, dass jede(r) sich ein Ballkleid nähen kann. Aber einen Knopf annähen… das ist keine Schneiderkunst, das ist lebensnotwendig! Bei der Hobbyschneiderin auf der Creativa 09 wurden also speziell für Kinder verschiedene Kurse angeboten, wo sie wichtige und grundlegende Näh- und Verarbeitungstechniken lernen konnten. Diese Kurse hatte Anne dann als eine Art Parcours gestaltet, mit verschiedenen Stationen.
Im Kurs 1 konnten die Kinder lernen wie man Knöpfe annäht. Ich dachte immer, sowas ist so einfach, das muss man nicht gezeigt bekommen. Aber wenn man die Kinder sah und welche kleinen Probleme im ersten Umgang mit Nadel und Faden auftauchen können, ist eine Anleitung schon sinnvoll. Die nächste Station zeigte Nähtechniken mit der Hand und der Nähmaschine. Es gab eine eigens für Kinder entwickelte Maschine, sowie Lexika mit allen erdenklichen Nähstichen. Außerdem zeigte Anne dort, wie man Strümpfe stopft. Das hat mir noch meine Oma beigebracht, aber wer hat heutzutage noch eine Strümpfe stopfende Oma?
Die letzte Station beschäftigte sich damit, wie man richtig bügelt, die Pflegesymbole der Kleidung richtig liest und die Sachen fachgerecht im Schrank verstaut. Eine andere Standfee „Zamba“ zeigte auch den Trick des schnellen T-Shirt-Faltens, der anscheinend durchs TV im Moment so populär ist ( ich hab kein TV ). Ich habe ein Filmchen gemacht, wie Zamba es einigen Besuchern erklärt, aber das onlinestellen von Filmen muss ich erst noch lernen, und verspreche es für die nächsten Tage.
Vorab aber schon mal ein paar Standimpressionen. Knöpfe annähen auf der Creativa, hier mit „Schäfchen“:
Wie man richtig bügelt und zusammenlegt zeigten Anne und Zamba:
Und sogar Männer haben sich das von uns zeigen lassen! Finde ich super und bin dankbar, dass unser Alibi-Mann sich hat knipsen lassen:
Ich selbst hatte an beiden Tagen genau zwei männliche Wesen in einem Knopf-Kurs. Was zwar schade ist, aber ich hab mich über beide sehr gefreut. Ein Junge war so alt wie mein Jüngster, der auch mit der Hand nähen kann. Der andere war erst sechs Jahre alt, und ein Naturtalent. Er hat seine Knöpfe angenäht wie ein Profi und als er Zambas Shirtfalterei sah hatte es das innerhalb von Sekunden auch drauf! Leider kenne ich nicht seinen Namen, denn ich wünschte ich könnte sehen was aus dem tollen Knirps mal wird! Auf jeden Fall der perfekte Ehemann 😉
Alles in allem war es schön den Kindern erste Techniken zu vermitteln. Wir haben am Stand auch viel darüber diskutiert, wie man die junge Generation dazu bewegen kann mehr selbst zu machen. Oft hört man „niemand zeigt es ihnen heutzutage noch“. Dem möchte ich widersprechen. Außer einen Knopf anzunähen und Strümpfe zu stopfen ist mir auch nicht viel gezeigt worden. Zum Selbermachen und der Begeisterung für Eigeninitiative gehört die Einstellung, und die kann man nicht lernen.
Gewiß- man kann angeregt werden durch das gute Beispiel der Eltern und Umgebung. Doch man nehme meine Kinder als Beispiel: Mama hat genäht als es die Blagen noch gar nicht gab. Und gemalt, und fotografiert und gehäkelt etc etc etc. Die Tochter weigert sich auch nur eine Häkelnadel anzufassen. Dafür hat sie unglaubliches Talent fürs Fotografieren. Aber das habe ich ihr nie gezeigt. Der Große hat 2 linke Hände, aber ist musisch begabt. Das sind die Gene, nicht Mamas Anleitung. Und der Jüngste ist vielseitig interessiert, will auch mal mit den Näh- und Häkelnadel experimentieren, spielt aber ansonsten lieber mit Autos.
Ob man einem völlig uninteressierten Kind den Spaß am Handarbeiten oder Selbermachen nähenbringen kann? Ich weiß es nicht. Aber man muss es versuchen.
Was wir nun alles mit den Knöpfen gemacht haben, um die Neugier und Aufmerksamkeit von Groß und Klein zu wecken, das zeige ich euch nächstes Mal hier im Blog.
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So, die Creativa 2009 ist vorbei und ich wette die Hälfte aller Besucher dieser Seite war dort. Ich auch. Leider nur Samstag und Sonntag, aber immerhin, besser als nichts.
Ich war auch lediglich dort, um einer Freundin zu helfen. Als Kunde komme ich nicht mehr in Frage, da meine Lager mit Bastelmaterial und Stoffen/Wolle noch gut gefüllt sind. Auch zum Gucken ist die Creativa für mich nicht mehr so interessant, seit ich auf Fachmessen herumlungere und die neusten Trends schon vor dem Verkauf derselbigen sehen kann ( Ätsch ! )
Aber wo kann man besser andere Bastler und Schneider treffen als auf der Creativa? Jahrelang habe ich im Dienste der Motivstempel gestanden, als Händler und später als Demokraft am Stand einer anderen Freundin. Im vergangenen Jahr fragt mich dann Anne Liebler, auch bekannt als „die Hobbyschneiderin“, ob ich ihr an einem Kreativstand helfen könnte. Endlich eine neue, interessante Aufgabe! Klar hab ich geholfen, und hatte viel Spaß dabei.
Da ich mich diesmal nur am Wochenende freimachen konnte, musste ich auf den Creativa-Mittwoch bis -Freitag verzichten. Samstag war es recht voll, der Sonntag wurde eher gemütlich. Fragt mich nicht was es alles auf der Creativa zu kaufen gab, ich habe in den Pausen lediglich völlig überteuertes Messe-Essen gekauft und im Vorbeigehen eine Puppen-Kuhglocke für 1,50 Euro. ( Für Bauchtanzzwecke, hihi )
Am Stand der Hobbyschneiderin sollte in diesem Jahr der Schneidernachwuchs angelernt werden. Wer kennt das nicht: Erwachsene Frauen geben das Hemd des Mannes zum Änderungsschneider um einen Knopf annähen zu lassen? Ich muss zugeben ich kannte es bis neulich nicht, und dachte es sei ein schlechter Witz als jemand am Stand davon erzählte. Es scheint aber so zu sein, dass viele Menschen, Männlein wie Weiblein, heutzutage nicht mehr die einfachsten und grundlegenden Handarbeitstechniken beherrschen.
Niemand verlangt, dass jede(r) sich ein Ballkleid nähen kann. Aber einen Knopf annähen… das ist keine Schneiderkunst, das ist lebensnotwendig! Bei der Hobbyschneiderin auf der Creativa 09 wurden also speziell für Kinder verschiedene Kurse angeboten, wo sie wichtige und grundlegende Näh- und Verarbeitungstechniken lernen konnten. Diese Kurse hatte Anne dann als eine Art Parcours gestaltet, mit verschiedenen Stationen.
Im Kurs 1 konnten die Kinder lernen wie man Knöpfe annäht. Ich dachte immer, sowas ist so einfach, das muss man nicht gezeigt bekommen. Aber wenn man die Kinder sah und welche kleinen Probleme im ersten Umgang mit Nadel und Faden auftauchen können, ist eine Anleitung schon sinnvoll. Die nächste Station zeigte Nähtechniken mit der Hand und der Nähmaschine. Es gab eine eigens für Kinder entwickelte Maschine, sowie Lexika mit allen erdenklichen Nähstichen. Außerdem zeigte Anne dort, wie man Strümpfe stopft. Das hat mir noch meine Oma beigebracht, aber wer hat heutzutage noch eine Strümpfe stopfende Oma?
Die letzte Station beschäftigte sich damit, wie man richtig bügelt, die Pflegesymbole der Kleidung richtig liest und die Sachen fachgerecht im Schrank verstaut. Eine andere Standfee „Zamba“ zeigte auch den Trick des schnellen T-Shirt-Faltens, der anscheinend durchs TV im Moment so populär ist ( ich hab kein TV ). Ich habe ein Filmchen gemacht, wie Zamba es einigen Besuchern erklärt, aber das onlinestellen von Filmen muss ich erst noch lernen, und verspreche es für die nächsten Tage.
Vorab aber schon mal ein paar Standimpressionen. Knöpfe annähen auf der Creativa, hier mit „Schäfchen“:
Wie man richtig bügelt und zusammenlegt zeigten Anne und Zamba:
Und sogar Männer haben sich das von uns zeigen lassen! Finde ich super und bin dankbar, dass unser Alibi-Mann sich hat knipsen lassen:
Ich selbst hatte an beiden Tagen genau zwei männliche Wesen in einem Knopf-Kurs. Was zwar schade ist, aber ich hab mich über beide sehr gefreut. Ein Junge war so alt wie mein Jüngster, der auch mit der Hand nähen kann. Der andere war erst sechs Jahre alt, und ein Naturtalent. Er hat seine Knöpfe angenäht wie ein Profi und als er Zambas Shirtfalterei sah hatte es das innerhalb von Sekunden auch drauf! Leider kenne ich nicht seinen Namen, denn ich wünschte ich könnte sehen was aus dem tollen Knirps mal wird! Auf jeden Fall der perfekte Ehemann 😉
Alles in allem war es schön den Kindern erste Techniken zu vermitteln. Wir haben am Stand auch viel darüber diskutiert, wie man die junge Generation dazu bewegen kann mehr selbst zu machen. Oft hört man „niemand zeigt es ihnen heutzutage noch“. Dem möchte ich widersprechen. Außer einen Knopf anzunähen und Strümpfe zu stopfen ist mir auch nicht viel gezeigt worden. Zum Selbermachen und der Begeisterung für Eigeninitiative gehört die Einstellung, und die kann man nicht lernen.
Gewiß- man kann angeregt werden durch das gute Beispiel der Eltern und Umgebung. Doch man nehme meine Kinder als Beispiel: Mama hat genäht als es die Blagen noch gar nicht gab. Und gemalt, und fotografiert und gehäkelt etc etc etc. Die Tochter weigert sich auch nur eine Häkelnadel anzufassen. Dafür hat sie unglaubliches Talent fürs Fotografieren. Aber das habe ich ihr nie gezeigt. Der Große hat 2 linke Hände, aber ist musisch begabt. Das sind die Gene, nicht Mamas Anleitung. Und der Jüngste ist vielseitig interessiert, will auch mal mit den Näh- und Häkelnadel experimentieren, spielt aber ansonsten lieber mit Autos.
Ob man einem völlig uninteressierten Kind den Spaß am Handarbeiten oder Selbermachen nähenbringen kann? Ich weiß es nicht. Aber man muss es versuchen.
Was wir nun alles mit den Knöpfen gemacht haben, um die Neugier und Aufmerksamkeit von Groß und Klein zu wecken, das zeige ich euch nächstes Mal hier im Blog.
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