NaNoWriMo

Versuch und Irrtum



Trial and error. So kennt man die englische Beschreibung dafür, wenn man einfach was ausprobieren muss um dahinter zu kommen wie es funktioniert. Und so mache ich es eigentlich immer. Versuch und Irrtum, anders kann ich mich in eine Materie nicht einarbeiten.

Wie man Brot backt konnte ich vor Jahren recht schnell aus Büchern und dem Internet lernen. In der Theorie. Aber wie ein Teig aussehen muss, wie er sich anfühlt, wie man ihn formt oder wie man ihn dann letztendlich backen muss- das konnte mir kein Text der Welt so richtig beibringen.

Ich würde heute sagen, ich kann jetzt Brot backen. Mein Mann spricht aber immer noch von den „Backsteinen“, die ich am Anfang fabriziert habe. Das erste Brot konnte man nicht essen, trotz all der guten Tipps und Ratschläge. Ich habe sage und schreibe ein ganzes Jahr gebraucht, viele Ofenladungen voller Teig, verschiedenste Backformen und zu guter Letzt sogar den Besuch einer lieben Backfreundin, die ich durch meine Back-Manie im Internet kennengelernt hatte, bis ich brauchbares Brot und leckere Brötchen zustande gebracht habe.
Dann habe ich die Lust verloren, denn meine „Kunst“ ließ sich nur steigern, indem ich meinen durchschnittlichen Haushaltsbackofen durch ein Profigerät oder einen Holzbackofen ausgetauscht hätte. Kein Küchenofen schafft die 300 Grad Anfangshitze für eine richtig krosse Brotkruste, und die nötige Menge Dampf mit einem Schälchen mit Wasser zu erzeugen, das man beim Backen mit in der Ofen stellt- das erscheint mir heute lächerlich.
Dennoch: Ich hätte all das nicht gelernt oder verstanden, wenn ich nicht ein Jahr lang fast jeden Tag ein Brot produziert hätte.

Genauso geht es mir mit allem. Ich muss das machen, dann kann ich es verstehen (muss aber nicht). Darum finde ich den NaNoWriMo so genial. Ohne sich mit der Planung eines Schriftstücks abgeben zu müssen, von dem man gar nicht weiß ob und wie man es schreibt, springt man einfach ins kalte Wasser.

Und genau so ziegelsteinförmig hart und ungenießbar wie das erste Brot wird mein erster Roman wohl werden. Aber anders lerne ich nicht wie man es richtig macht.

Learning by doing ist Lernen für Doofe, klar. Trial and error auch. Und ich beabsichtige nun auch nicht jeden Tag für das kommende Jahr ein fertiges Prunkstück abzuliefern. Ich backe erstmal kleine Brötchen. Eine kleine Geschichte für den Anfang, und nächstes Jahr dann den epischen 5-bändigen Romanzyklus. Wenn ich es gelernt habe. Hopefully.

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Nachtrag für Brotbackfans: Man kann Pumpernickel selber machen, in einer Dose:

Ich hab´ es drauf, gell?
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