Seit Monaten warte ich auf sie: Meine heißgeliebten Pfirsiche. Die Blüte im Frühjahr war gar zu schnell vorbei und zuerst dachte ich der Baum würde leer bleiben. Aber nach und nach zeigten sich immer mehr kleine Baby-Pfirsiche.

Im Grunde ist für mich ein Pfirsichbaum im Bergischen Land so wie Tomaten im Freiland: Gar keine gute Idee. Tomaten und Pfirsiche sind Sonnenkinder. Aber aus einem mir unbekannten Grund steht hinter meiner Küche ein Pfirsichbaum und ich bin froh darüber.

So ganz wohl fühlt er sich dort nicht, denn trotz anfänglich strotzender Gesundheit im Frühling kam später doch die Kräuselkrankheit der Blätter. Und die rosa-grünen zarten Pfirsichbabys bekamen schwarze Flecken. Keine Ahnung wie diese Krankheit heisst, aber Pilze sind meist die Ursache für Mißbildungen.

Der Baum wurde immer schwerer. Bereits letztes Jahr waren einige Äste abgebrochen, aber dieses Jahr wollte ich dem Baum helfen und habe vorsorglich die ersten Äste die sich nach unten bogen etwas gekappt.

Das hat leider nicht gereicht, und auch eine stabile Stütze kam zu spät: Einer der tragenden Hauptäste ist zusammengebrochen:

Ich kam morgens aus der Küche und konnte nicht mehr unter dem Baum durchgehen: Die halbe Krone hing mir im Weg. Ich habe dann abgestützt was ich konnte, damit wenigstens noch einige Früchte reif wurden. Am letzten Wochenende war es dann soweit: Ein beständiger Regen aus reifen Früchten zeigte mir, dass es höchste Zeit ist den Baum zu erleichtern. Überall liegen zur Pfirsichreife Früchte herum.

Eine halbe Stunde vor dem Foto hatte ich noch alle eingesammelt! Der vordere Pfirsich ist auch arg verschimmelt, bei dem Dauerregen der letzten Wochen auch kein Wunder.

Ich habe also begonnen zu ernten. Dummerweise ist der Baum sich nicht ganz einig, wo er zuerst reifen soll. Klar, wo die Sonne am meisten scheint. Aber schon ein paar Lagen Pfirsichblätter über einer Frucht verzögern die Reifung sehr, so dass man nie so genau weiß ob eine Frucht nun noch knochenhart und ungenießbar ist oder süß und saftig. Draufdrücken wäre nötig, aber vermatscht auch die Frucht.

Also habe ich gepflückt was ich konnte. Dabei kamen die ollen in den Komposteimer.

Und die Schönen in den Korb.
Nach geschätzten 10 Kilo habe ich dann aufgehört, aus Zeitmangel. All diese Reichtümer musste ich hängen lassen, ich hätte sie nicht mehr verarbeiten können:

Im rechten Bild- genau in der Bildmitte (klickt darauf um es größer zu sehen)- sieht man wo im vergangenen Jahr ein Ast abgebrochen ist. Ich hatte total vergessen ihn fachgerecht zu versorgen, aber er hat wieder gefruchtet… recht hartnäckig, was?
Ich hoffe im nächsten Jahr wieder auf viele Früchte, und auf mehr Zeit diese auch zu verarbeiten. Bloggen geht fix, aber Marmelade kochen dauert…..
Trotzdem ist es ein unglaublicher Genuß zur Erntezeit eigene, frische, süße, saftige Pfirsiche zu mümmeln. Und wenn es auch nur wenige sind. Außerdem ernte ich sie obwohl ich keinen Handschlag getan habe, die Pfirsiche gehören zu den wenigen Pflanzen in meinem Garten die fast keine Pflege brauchen aber tolle Erträge bescheren. Wären doch nur alle Pflanzen so pflegeleicht 🙂






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