Ich jobbe seit etwa einem Jahr in einer Gärtnerei. Zu Anfang wollte ich versuchen dort so viel wie möglich über Blümchen und Bäumchen zu lernen. Aber was ein Häkchen werden will, das soll sich beizeiten krümmen. Aus mir wird kein Garten-Häkchen mehr.
Das Thema Garten war für mich vor einigen Jahren neu und faszinierend. Von der Faszination hat es bisher nichts eingebüßt, aber ich habe es dieser Tage aufgegeben mir Wissen aneignen zu wollen. Es ist einfach zu viel was ich nicht weiß, wissen müsste und brauche. Ich beneide Menschen, die in jungen Jahren bereits den grünen Daumen hatten.
20-30 Jahre Wissenslücke holt man nicht in wenigen Jahren auf, wenn man nicht wie ein Besessener lesen und lernen will. Seit mir das klar wurde gehe ich das Thema Garten viel entspannter an. Die erhoffte Selbstversorgung ist ad acta gelegt, ohne ihr eine Träne nachzuweinen. Erdbeeren und Kräuter sind auch ein schönes Hobby, dann noch die ein oder andere Kartoffel und gut ist.
Eines habe ich aber in „meiner“ Gärtnerei gelernt: Wie man Blumentöpfe füllen kann. Vor meinem Job dort ist mir nie aufgefallen, wie viele Menschen vor der Haustür Pflanzkübel stehen haben. Und mit wieviel Liebe diese bepflanzt werden. Es gibt viele Hobbies, und wenn jemand Karten bastelt, kocht oder näht, dann erzählt er/sie das irgendwann auch mal. Doch von „ich pflanze gern tolle Kombinationen“ habe ich noch nie gehört.
Dabei hat das Gestalten eines Blumentopfes sehr viel mit dem Basteln einer Grußkarte oder der Komposition eines ausgefeilten Kochrezeptes gemein, wie ich finde. Man kennt die Zutaten, Grundlagen und hat eine Vorstellung davon was zusammenpassen könnte. Hübsche Grußkarten spielen mit Farben, ein Kochrezept mit dem Geschmack.
Das Pflanzen von Blumen hat eher etwas mit Farbkomposition zu tun, aber auch mit der Eigenschaft der Pflanzen. Die Bedürfnisse der Blumen müssen bedacht werden, und wer das außer acht lässt der riskiert dass die Blümkes nicht lange leben. Was auch ok ist, wenn man es nur vorher weiß.
Ein Pflanztopf für die Ewigkeit gibt es ohnehin nicht. Was auf beengtem Raum im Frühjahr blüht kann im Herbst nicht funktionieren. Wir haben im Kübel ja kein Staudenbeet!
Von dieser Vergänglichkeit der Pflanzen leben nicht wenige der örtlichen Gärtnereien. Was absolut ok ist (falls meine Chefin hier mitliest, lol), denn niemand wird gezwungen seine Haustürdeko 3mal im Jahr umzupflanzen. Ich finde es nur schade dass so viele Wegwerfpflanzen dann im Mülleimer landen, wo sie doch das besagte Staudenbeet so hübsch füllen könnten. Und hat man kein Staudenbeet kann man immer noch den Nachbarn fragen, falls dieser eines hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe heute bei dem herbstlichen Superwetter ein bisschen mit Blümchen gebastelt. In der Gärtnerei sehe ich ständig die tollsten Pflanzen, was sehr verführerisch ist. Eine Frühlings/Sommerpflanzung wurde herbstlich aufgepeppt (die Sommerbilder sind bedauerlicherweise auf meinem alten, toten PC), sowie drei Farbideen umgesetzt die beim Arbeiten in der Gärtnerei entstanden sind.
Der meiste Inhalt des Kübels (Penstemon(Bartfaden)) und Elfenspiegel) war verblüht, statt dessen kamen Hornveilchen und ein farblich passendes Gras in den Hintergrund. Der Bartfaden kam ins Beet und die Mühlenbeckia im Vordergrund konnte bleiben, mal schauen wie gut sie sich im Kübel über den Winter hält:
Vor lauter Mühlenbeckia (Kiwi-Knöterich) sieht man den schönen Eisenkorb gar nicht mehr, wenn man live davorsteht sieht das besser aus.
Dann hatte ich eine monochrome Farbidee, die gepflanzt jedoch sehr langweilig aussah, also kam ein zartrosafarbenes Alpenveilchen hinzu. Diese Veilchen fand ich immer sehr spießig, bis ich diese tollen Farben sah:
Im Topf versammelten sich Calocephalus Brownii, Greiskraut und Currykraut. Mir gefiel die Gemeinsamkeit der Pflanzen wie von einer feinen Eisschicht überzogen auszusehen, und das bei der herbstlichen Hitze. Der Winter kann kommen….
Dann hat es mich übermannt, als ich in der Gärtnerei die fürchterlichen gefärbten Callunen (Erica) sah. Mein Chef erklärte, die armen Pflanzen würden lackiert, deshalb hält die Farbe sogar Regengüsse aus. WENN die Pflanzen das überleben treiben sie natürlich nächstes Jahr wieder in der ursprünglichen Farbe (hier weiß) aus. Aber ich brauchte einen Füller für einen kleinen Kasten neben der Haustür und solche Gefäße überleben ohnehin keine Saison. Habe ich schon erwähnt dass ich totaler Blau-Fan bin?
Vor der Haustür sieht das dann so aus:
Das Haus ist oll, aber ich liebe es. Das Schild mit dem Mäusen ist nun schon 3mal mit uns umgezogen, und es wohnen längst nicht mehr alle hier die draufstehen. Aber ich mag es nun mal. Das blaue Emailleschild habe ich nach ca 10 Jahren erstmals ausgegraben.. wie gut dass ich alles aufhebe 🙂
Zu guter Letzt noch ein Kübel mit einer pastellfarbenen Farbkombination. Mein Garten hat mich dieses Jahr – ohne mein Dazutun – dermaßen mit pink und rosa überhäuft, dass ich meinen Frieden mit dieser Farbe gemacht habe. Seht selbst:
„Alpenveilchen an einem Arrangement von Erica“ würde das Ganze in einem Restaurant wohl heißen. Roa, Rosa, Rosa– sage ich. Barbie hätte ihre Freude dran. 🙂
Insgesamt bin ich unzufrieden mit den Fotos an sich, aber nach all der Pflanzerei hatte ich keine große Lust noch viel Zeit auf aufwändiges Bildarrangement zu verwenden. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem ein wenig.
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Ich jobbe seit etwa einem Jahr in einer Gärtnerei. Zu Anfang wollte ich versuchen dort so viel wie möglich über Blümchen und Bäumchen zu lernen. Aber was ein Häkchen werden will, das soll sich beizeiten krümmen. Aus mir wird kein Garten-Häkchen mehr.
Das Thema Garten war für mich vor einigen Jahren neu und faszinierend. Von der Faszination hat es bisher nichts eingebüßt, aber ich habe es dieser Tage aufgegeben mir Wissen aneignen zu wollen. Es ist einfach zu viel was ich nicht weiß, wissen müsste und brauche. Ich beneide Menschen, die in jungen Jahren bereits den grünen Daumen hatten.
20-30 Jahre Wissenslücke holt man nicht in wenigen Jahren auf, wenn man nicht wie ein Besessener lesen und lernen will. Seit mir das klar wurde gehe ich das Thema Garten viel entspannter an. Die erhoffte Selbstversorgung ist ad acta gelegt, ohne ihr eine Träne nachzuweinen. Erdbeeren und Kräuter sind auch ein schönes Hobby, dann noch die ein oder andere Kartoffel und gut ist.
Eines habe ich aber in „meiner“ Gärtnerei gelernt: Wie man Blumentöpfe füllen kann. Vor meinem Job dort ist mir nie aufgefallen, wie viele Menschen vor der Haustür Pflanzkübel stehen haben. Und mit wieviel Liebe diese bepflanzt werden. Es gibt viele Hobbies, und wenn jemand Karten bastelt, kocht oder näht, dann erzählt er/sie das irgendwann auch mal. Doch von „ich pflanze gern tolle Kombinationen“ habe ich noch nie gehört.
Dabei hat das Gestalten eines Blumentopfes sehr viel mit dem Basteln einer Grußkarte oder der Komposition eines ausgefeilten Kochrezeptes gemein, wie ich finde. Man kennt die Zutaten, Grundlagen und hat eine Vorstellung davon was zusammenpassen könnte. Hübsche Grußkarten spielen mit Farben, ein Kochrezept mit dem Geschmack.
Das Pflanzen von Blumen hat eher etwas mit Farbkomposition zu tun, aber auch mit der Eigenschaft der Pflanzen. Die Bedürfnisse der Blumen müssen bedacht werden, und wer das außer acht lässt der riskiert dass die Blümkes nicht lange leben. Was auch ok ist, wenn man es nur vorher weiß.
Ein Pflanztopf für die Ewigkeit gibt es ohnehin nicht. Was auf beengtem Raum im Frühjahr blüht kann im Herbst nicht funktionieren. Wir haben im Kübel ja kein Staudenbeet!
Von dieser Vergänglichkeit der Pflanzen leben nicht wenige der örtlichen Gärtnereien. Was absolut ok ist (falls meine Chefin hier mitliest, lol), denn niemand wird gezwungen seine Haustürdeko 3mal im Jahr umzupflanzen. Ich finde es nur schade dass so viele Wegwerfpflanzen dann im Mülleimer landen, wo sie doch das besagte Staudenbeet so hübsch füllen könnten. Und hat man kein Staudenbeet kann man immer noch den Nachbarn fragen, falls dieser eines hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe heute bei dem herbstlichen Superwetter ein bisschen mit Blümchen gebastelt. In der Gärtnerei sehe ich ständig die tollsten Pflanzen, was sehr verführerisch ist. Eine Frühlings/Sommerpflanzung wurde herbstlich aufgepeppt (die Sommerbilder sind bedauerlicherweise auf meinem alten, toten PC), sowie drei Farbideen umgesetzt die beim Arbeiten in der Gärtnerei entstanden sind.
Der meiste Inhalt des Kübels (Penstemon(Bartfaden)) und Elfenspiegel) war verblüht, statt dessen kamen Hornveilchen und ein farblich passendes Gras in den Hintergrund. Der Bartfaden kam ins Beet und die Mühlenbeckia im Vordergrund konnte bleiben, mal schauen wie gut sie sich im Kübel über den Winter hält:
Vor lauter Mühlenbeckia (Kiwi-Knöterich) sieht man den schönen Eisenkorb gar nicht mehr, wenn man live davorsteht sieht das besser aus.
Dann hatte ich eine monochrome Farbidee, die gepflanzt jedoch sehr langweilig aussah, also kam ein zartrosafarbenes Alpenveilchen hinzu. Diese Veilchen fand ich immer sehr spießig, bis ich diese tollen Farben sah:
Im Topf versammelten sich Calocephalus Brownii, Greiskraut und Currykraut. Mir gefiel die Gemeinsamkeit der Pflanzen wie von einer feinen Eisschicht überzogen auszusehen, und das bei der herbstlichen Hitze. Der Winter kann kommen….
Dann hat es mich übermannt, als ich in der Gärtnerei die fürchterlichen gefärbten Callunen (Erica) sah. Mein Chef erklärte, die armen Pflanzen würden lackiert, deshalb hält die Farbe sogar Regengüsse aus. WENN die Pflanzen das überleben treiben sie natürlich nächstes Jahr wieder in der ursprünglichen Farbe (hier weiß) aus. Aber ich brauchte einen Füller für einen kleinen Kasten neben der Haustür und solche Gefäße überleben ohnehin keine Saison. Habe ich schon erwähnt dass ich totaler Blau-Fan bin?
Vor der Haustür sieht das dann so aus:
Das Haus ist oll, aber ich liebe es. Das Schild mit dem Mäusen ist nun schon 3mal mit uns umgezogen, und es wohnen längst nicht mehr alle hier die draufstehen. Aber ich mag es nun mal. Das blaue Emailleschild habe ich nach ca 10 Jahren erstmals ausgegraben.. wie gut dass ich alles aufhebe 🙂
Zu guter Letzt noch ein Kübel mit einer pastellfarbenen Farbkombination. Mein Garten hat mich dieses Jahr – ohne mein Dazutun – dermaßen mit pink und rosa überhäuft, dass ich meinen Frieden mit dieser Farbe gemacht habe. Seht selbst:
„Alpenveilchen an einem Arrangement von Erica“ würde das Ganze in einem Restaurant wohl heißen. Roa, Rosa, Rosa– sage ich. Barbie hätte ihre Freude dran. 🙂
Insgesamt bin ich unzufrieden mit den Fotos an sich, aber nach all der Pflanzerei hatte ich keine große Lust noch viel Zeit auf aufwändiges Bildarrangement zu verwenden. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem ein wenig.
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