In den letzten Tagen war ich keinesweg untätig. Nachdem ich den Stoff vorgewaschen hatte, habe ich den Schnitt kopiert und geändert. Dabei habe ich mich für die Größe US16/EU42 entschieden, sowie die Weite des Kleides ab der Hüfte erweitert, um mir für die schwingende Rockvariante die Gehren zu sparen.
Im oberen Bereich habe ich den Schnitt unverändert gelassen…. bei US-Schnitten sind die Nahtzugaben bereits enthalten, eine Technik an die man sich schnell gewöhnt und die man nicht mehr missen möchte.
Mittlerweile zeichne ich an alle deutschen Schnitte ebenfalls die Nahtzugaben an, bevor ich das Papier ausschneide.
Die Weite des Rockteils habe ich geschätzt. Dazu habe ich ab der Hüfte mit einem Lineal die Nahtlinien in Richtung Saum nach außen verschoben. Pi mal Daumen ein paar Zentimeter. Dabei muss man bedenken, dass man am Saum die Kurve richtig einzeichnet. Man darf die Saumlinie zur Naht hin nicht einfach weitermalen, so wie ich es auf dem oberen folgenden Bild als „falsch“ markiert habe.
Warum? Nun, würde man die Kurven einfach weiterzeichnen, passen die einzelnen Rockteile nicht mehr aneinander, da man bei der einen Linie die Seitennaht verkürzen würde (bei der falschen Linie gut zu sehen) und auf der anderen Seite die Seitennaht verlängern. Um die Saumkante korrekt zu verlängern, richtet man sich an der Seitennaht, und beendet diese quasi als Rechteck. In beiden Bildern habe ich mir eine Hilfslinie im rechten Winkel zur Seitennaht gezeichnet. Durch diesen Trick bleibt die Länge der Seitennaht erhalten. Sieht man was ich meine?
Zu dem Eckpunkt der dem rechten Winkel gegenüberliegt verlängert man nun die Saumlinie, das geht am besten mit einem Kurvenlineal. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, außerdem ist so eine kleine Schnittmanipulation ja keine große Sache, gell?
Beim Zuschneiden kam ich ins Schwitzen. Ich sah mich schon den hinteren Teil des Kleides anstückeln, denn auf die moderate Schleppe des Originalsschnittes wollte ich nicht verzichten. Aber mein Stoff hat auf den Zentimeter gepasst, rechts sieht man den Rest des Stoffes:
Die Kleiderteile wurden zusammengenäht und passten sehr gut, es ergab sich genau der leichte Schlabberlook, den ich wollte. Wieso um Himmels willen saß der Butterick bei allen anderen so spack? Zu kleine Größe genommen?
Bevor ich die Ärmel zuschneide, wollte ich den Stoff endlich einfärben. Das hat mich Nerven, mehrere Besuche in den Drogeriemärkten verschiedener Städte und einen Probedurchlauf mit Stoff-Proben gekostet. Gott sei Dank, denn die Probestücke zeigten mir, dass ich den Bouclé-Stoff nicht mit 40 Grad und normalem Waschgang behandeln darf- er filzt und schrumpft. Außerdem war ich mit der Farbe nicht ganz zufrieden.
Dermaßen vorgewarnt habe ich andere Farben benutzt, sowie mein Kleid im Schonwaschgang auf 30 Grad gefärbt. Wat mutt dat mutt. Dabei habe ich einen anderen Stoff aus meinem Fundus mitgefärbt, nur einen halben Meter, für Belege des Avalon-Kleides. Das Ergebnis war von Stoff zu Stoff sehr unterschiedlich, wie zu erwarten war. Am schlechtesten hat die Farbe der Bouclé angenommen, ich denke der Woll-Anteil ist zu hoch. Traumhaft grün wurde der Ärmelstoff, und am schönsten wurde der Belegstoff gefärbt. Ich habe noch einige Meter davon, und weiß jetzt schon dass ich den als nächstes färben werde!
Bevor ihr mir bei den belanglosen Beschreibungen von Nebensächlichkeiten einpennt, hier schnell ein Bild meiner Stoffe (links nur vorgewaschen) und des Färbeversuchs. Komischerweise sieht man auf den Bildern keinen großen Unterschied, aber ich schwöre, das Kleid ist jetzt schmutzig grau-grün. Die anderen Stoffe knipse ich ein andermal, heute ging mir die Sonne viel zu schnell unter.
Ich war auch sehr erleichtert, als ich nach einer kurzen Anprobe des feuchten Kleides feststellen konnte, dass der Schrumpfungsgrad durch das Färben sich in Grenzen hielt- genau richtig für eine verbesserte Passform. Warum auch nicht, ich will eh noch abnehmen 🙂
Jetzt muss ich in den sauren Apfel beißen, und mich an die Ärmel machen. Und den Ausschnittbeleg… ach, wäre das doch alles schon fertig.
Support is LOVE
Gefällt mir:
Gefällt mir Wird geladen …
In den letzten Tagen war ich keinesweg untätig. Nachdem ich den Stoff vorgewaschen hatte, habe ich den Schnitt kopiert und geändert. Dabei habe ich mich für die Größe US16/EU42 entschieden, sowie die Weite des Kleides ab der Hüfte erweitert, um mir für die schwingende Rockvariante die Gehren zu sparen.
Im oberen Bereich habe ich den Schnitt unverändert gelassen…. bei US-Schnitten sind die Nahtzugaben bereits enthalten, eine Technik an die man sich schnell gewöhnt und die man nicht mehr missen möchte.
Mittlerweile zeichne ich an alle deutschen Schnitte ebenfalls die Nahtzugaben an, bevor ich das Papier ausschneide.
Die Weite des Rockteils habe ich geschätzt. Dazu habe ich ab der Hüfte mit einem Lineal die Nahtlinien in Richtung Saum nach außen verschoben. Pi mal Daumen ein paar Zentimeter. Dabei muss man bedenken, dass man am Saum die Kurve richtig einzeichnet. Man darf die Saumlinie zur Naht hin nicht einfach weitermalen, so wie ich es auf dem oberen folgenden Bild als „falsch“ markiert habe.
Warum? Nun, würde man die Kurven einfach weiterzeichnen, passen die einzelnen Rockteile nicht mehr aneinander, da man bei der einen Linie die Seitennaht verkürzen würde (bei der falschen Linie gut zu sehen) und auf der anderen Seite die Seitennaht verlängern. Um die Saumkante korrekt zu verlängern, richtet man sich an der Seitennaht, und beendet diese quasi als Rechteck. In beiden Bildern habe ich mir eine Hilfslinie im rechten Winkel zur Seitennaht gezeichnet. Durch diesen Trick bleibt die Länge der Seitennaht erhalten. Sieht man was ich meine?
Zu dem Eckpunkt der dem rechten Winkel gegenüberliegt verlängert man nun die Saumlinie, das geht am besten mit einem Kurvenlineal. Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt, außerdem ist so eine kleine Schnittmanipulation ja keine große Sache, gell?
Beim Zuschneiden kam ich ins Schwitzen. Ich sah mich schon den hinteren Teil des Kleides anstückeln, denn auf die moderate Schleppe des Originalsschnittes wollte ich nicht verzichten. Aber mein Stoff hat auf den Zentimeter gepasst, rechts sieht man den Rest des Stoffes:
Die Kleiderteile wurden zusammengenäht und passten sehr gut, es ergab sich genau der leichte Schlabberlook, den ich wollte. Wieso um Himmels willen saß der Butterick bei allen anderen so spack? Zu kleine Größe genommen?
Bevor ich die Ärmel zuschneide, wollte ich den Stoff endlich einfärben. Das hat mich Nerven, mehrere Besuche in den Drogeriemärkten verschiedener Städte und einen Probedurchlauf mit Stoff-Proben gekostet. Gott sei Dank, denn die Probestücke zeigten mir, dass ich den Bouclé-Stoff nicht mit 40 Grad und normalem Waschgang behandeln darf- er filzt und schrumpft. Außerdem war ich mit der Farbe nicht ganz zufrieden.
Dermaßen vorgewarnt habe ich andere Farben benutzt, sowie mein Kleid im Schonwaschgang auf 30 Grad gefärbt. Wat mutt dat mutt. Dabei habe ich einen anderen Stoff aus meinem Fundus mitgefärbt, nur einen halben Meter, für Belege des Avalon-Kleides. Das Ergebnis war von Stoff zu Stoff sehr unterschiedlich, wie zu erwarten war. Am schlechtesten hat die Farbe der Bouclé angenommen, ich denke der Woll-Anteil ist zu hoch. Traumhaft grün wurde der Ärmelstoff, und am schönsten wurde der Belegstoff gefärbt. Ich habe noch einige Meter davon, und weiß jetzt schon dass ich den als nächstes färben werde!
Bevor ihr mir bei den belanglosen Beschreibungen von Nebensächlichkeiten einpennt, hier schnell ein Bild meiner Stoffe (links nur vorgewaschen) und des Färbeversuchs. Komischerweise sieht man auf den Bildern keinen großen Unterschied, aber ich schwöre, das Kleid ist jetzt schmutzig grau-grün. Die anderen Stoffe knipse ich ein andermal, heute ging mir die Sonne viel zu schnell unter.
Ich war auch sehr erleichtert, als ich nach einer kurzen Anprobe des feuchten Kleides feststellen konnte, dass der Schrumpfungsgrad durch das Färben sich in Grenzen hielt- genau richtig für eine verbesserte Passform. Warum auch nicht, ich will eh noch abnehmen 🙂
Jetzt muss ich in den sauren Apfel beißen, und mich an die Ärmel machen. Und den Ausschnittbeleg… ach, wäre das doch alles schon fertig.
Support is LOVE
Teilen mit:
Gefällt mir: