Als ich neulich im Internet den Begriff „Micropayment“ las, und dies sich auf „geringfügige Zahlungen“ bezog, dachte ich sofort ans Stempeln. Warum das? werdet ihr euch fragen. Nun, ich bin bekannt dafür, gern und lang zu reden, und da man mittlerweile Videos von 15 Minuten Länger auf youtube lagern kann, ist meiner Redefreudigkeit keine Grenze gesetzt.

Aber manchmal sucht man eben nur eine kurze, knappe Beschreibung. Keine epische Geschichte über dieses oder jenes Detail. Viele Stempeltechniken kann man mit wenigen Handgriffen zeigen. Ich persönlich erzähle immer gern über die Hintergründe, das Warum und Wieso, das für und wieder einer bestimmten Technik. Das lasse ich mir nicht nehmen.

Doch ich erinnere mich noch an das Schild in meinem Stempelladen, auf das wir geschrieben hatten: Goldprägedruck in 30 Sekunden. Natürlich hatten wir das embossen gemeint, aber wie oft haben Kunden verneint, wenn ich sagte ich zeige Ihnen wie einfach das ist. Denn schon die verbale Beschreibung des Vorgang dauerte länger als das embossen selbst.

Wir haben also behauptet, das in 30 Sekunden vorführen zu können. Und das klappt! Wenn man alles bereit legt, dauert das stempeln, pulvern und schmelzen nicht mal 30 Sekunden. Mit solchen Kurz-Anleitungen kann man auch Menschen zum Stempeln bringen, die irrwitzigerweise denken, das wäre kompliziert. Ist es ja garnicht.

Die Idee der Microworkshops liegt mir also am Herzen: Mal eben auf die Schnelle zeigen, wie es geht.

Den ersten Microworkshop habe ich zum Thema Hinterglas-Stempeln gemacht. Leute! Ich könnte zu der Technik ganze Romane erzählen! Doch ich hatte genau 60 Sekunden. Ob die Technik trotzdem noch rüber kommt, das müsst ihr entscheiden.

Bitte gebt mir feedback. Ein Tutorial negativ bewerten, und nicht sagen warum ist nicht nur feige, sondern auch unproduktiv. Wie soll man es nächstes Mal besser machen, wenn man nicht weiß wie?

Hier also das kurze, knappe Video:


Wenn es zu schnell geht, einfach auf Pause drücken. Und in der maximalen Bildqualität und Bildschirmfüllend eingestellt sieht man jedes Detail.

Das fertige Projekt sah so aus (zwei Bilder in einem Wenderahmen):

Mir gefällt besonders der gleichmäßige Farbeffekt bei der Hinterglasmalerei. Außerdem kann man jedes Motiv spiegeln, je nachdem ob man die Folie oder das Glas von hinten oder von vorne anmalt.

Der Clou: Da man mit deckenden Farben arbeitet, kann man nach dem Trocknen des Farbauftrags mit Hintergründen spielen. Da das Motiv alles abdeckt, was man dahinter legt, kann man die Hintergründe nahtlos einfügen und auf Wunsch austauschen.

Die verwendeten Farben sind wichtig! Ich habe verschiedene aus meinem Fundus benutzt, und zusätzliche Farben von Marabu gekauft (Decorlack). Im Vergleich war ich mit allen unzufrieden, außer den Marabu-Farben, welche nicht nur gut decken, sondern auf dem Plastik- eine Herausforderung für Bastelfarben!- gut halten.

Ältere Dinge, die ich mit dieser Technik gemacht habe:

Die beiden Schneemänner wurden auf Folie gestempelt und von hinten/vorne ausgemalt, dann ausgeschnitten:

Besonders gefällt mir die Technik zum verschönern von Bilderrahmen. Da stecken noch viele weitere Ideen drin! Hier sind die Rosen gestempelt und von hinten ausgemalt.

Und zu guter Letzt noch eine kleine Spielerei: Ein Blumenstecker. Da man die Motive wie gesagt spiegelverkehrt herstellen kann, kann jedes Motiv auch mit sich selbst zusammengeklebt werden, und es sieht von beiden Seiten schön aus.

Ich habe den Monat November zu meinem persönlichen Hinterglas-Monat auserkoren. Schaut öfter hier herein, um weitere Projekte zum Thema zu sehen. Es lohnt sich!







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