Marabu

made in Germany- likes and dislikes



 

Wer mich kennt, der weiß wie sehr ich gewisse deutsche Firmen liebe. Allen voran Burdamode, neudeutsch „Burdastyle“. Ich gebe hiermit offiziell bekannt, dass meine Liebe zu Burda erloschen ist.

Denkt was ihr wollt, aber sie haben eine Idee aus meinem Blog abgekupfert und das finde ich doof. Links seht ihr die Kastenhülle vom letzten Jahr (blogpost:klick). Vergleicht mal hiermit: Burda Kastenhülle. Ich gebe zu, dass man so was simples wie eine Husse für einen Getränkekasten schwerlich völlig neu erfinden kann, aber mich macht das stutzig.

Wer schon einmal tiefere Einblicke in die Arbeitsweise großer Verlage hatte, der weiß dass dort alle von allen abkupfern. Alle. Darum erzähle ich hier keine Geheimnisse, diese Tatsache fiel mir schon als Leser vor vielen Jahren auf. Wer Augen hat der kann das sehen.

Aber dieses Plagiat, liebe Burdastyle-Redaktion, ist mir sauer aufgestoßen. Ich will nicht weiter drüber sprechen, denn ihr kennt mich als einen umgänglichen und positiven Menschen, aber wenn ich mich mal aufrege, dann richtig. Ende der Durchsage.

Ich habe das heutige Posting „likes and dislikes“ genannt. Heutzutage dreht sich anscheinend alles nur noch darum. Ich finde das ok. Denn abgesehen vom heutigen „Burda nicht mögen“ habe ich nur Freude im Herzen, und ein riesengroßes LIKE für meine deutschen Lieblingsfirmen.

Immer mal wieder berichte ich von diesen Vorlieben, die zum Teil schon in meiner Kindheit entstanden sind. Dabei sprechen wir von den 60ern, Leute! Ich mochte Burda, liebe DaVinci Pinsel, die Firma Prym ja sowieso und nun entdecke ich eine Firma, deren Produkte ich schon benutze seit ich mit Farben arbeite: Marabu!

Das Lustige ist, dass ich mit Marabu schon im Grafik-Studium gearbeitet habe, ohne es zu wissen! Ich habe Photomontagen mit Fixogum geklebt und mit Marabu-Linolmessern geschnitzt, deren Acrylfarben verwendet und Fotoabzüge mit Marabu retuschiert. Woher ich das weiß? Nun, ich erinnere mich an die Arbeiten, aber nicht an die Produkte. Darum war es wie ein flashback in die eigene Vergangenheit, als ich letzten Freitag vor dieser Vitrine stand:

marabu

Auf diesem Bild entfalten sich für mich 30 Jahre kreatives Schaffen. Als ich davor stand wurde mir regelrecht mulmig. Mir ist bewusst dass die Wenigsten diese schönen Gefühle teilen werden, schon allein deshalb weil sie das Meiste garnicht mehr kennen. Wer retuschiert schon noch Fotos mit Farbe und Pinsel, wer schnitzt Linol und wer kennt Fixogum, wo kein Mensch mehr Photomontagen mit Schere und Kleber macht?

Aber mich haut diese Zeitreise um so mehr um, als ich erst kürzlich (!) frisches Fixogum im Internet bestellt habe. Ich suchte händeringend einen Kleber für meine Papierarbeiten der das Papier nicht wellt. Anscheinend kann die Welt um uns herum noch so digital und fortschrittlich sein, früher oder später kommen wir auf Altbewährtes zurück! Selbst der schönste Digitalprint muss ja irgendwann mal irgendwo aufgeklebt werden. Gell?

Über Fixogum und all die anderen schöne Dinge auf dem Foto werde ich euch noch VIEL erzählen, doch heute möchte ich berichten, wie ich vor diese Vitrine gekommen bin:

Es war einmal eine kleine Bastlerin aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis die ihre alten deutschen Firmen über alles liebte. Oh…. das habe ich euch ja schon erzählt. Ich weiß nicht, ob ich auch schon einmal erzählt habe, dass ich beim Basteln immer versuche die verwendeten Produkte in Deutschland zu finden. Aus deutscher Produktion. Nicht unbedingt weil sie besser sind als andere, aber ich finde wer den deutschen Arbeitsmarkt stützen will, der sollte zusehen dass seine Waren in Deutschland hergestellt werden. Kurze Transportwege bevorzugt man heute ja sowieso. Und: Man kann mit Herstellern reden! Fragen was sie da machen, wie sie es machen und warum.

Da ich meine deutschen Produkte so schamlos bevorzuge, hatte ich Ende 2012 nach Farben für geplante Projekte Ausschau gehalten. Dabei habe ich mich an meine Zeit als Ladenbesitzerin erinnert. In meinem Stempelladen mussten wir neben Stempeln und Zubehör auch immer Materialien anbieten, die man bei Arbeiten mit Motivstempeln benutzen kann. Papiere, Schneidwerkzeuge, Klebstoffe und natürlich Malfarben. Als Ladenbesitzer sucht man eigentlich ununterbrochen nach GUTEN und preiswerten Produkten.

Damals haben ich und mein Team (Hallo Serena, Anne, Annika, Birgit und Tanja) Produkte und Marken getestet und verglichen. Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem wir diverse Firmen in Bezug auf Klebstoff, Plusterfarben und Windowcolor verglichen haben….. ratet mal, welche Firma bei ALLEN unseren Tests die Nase vorne hatte: Marabu.

Ich will nun nicht behaupten, dass unsere Tests hundertprozentig objektiv waren… doch unsere gemeinsame Erfahrung mündete in dem Satz: „Egal was wir ausprobieren, die Sachen von Marabu sind immer am besten.“

Es steht euch nun frei das anzuzweifeln. Es liest sich wie ein bezahltes Statement. Mir egal. Ich persönlich WEISS, dass dem nicht so ist. Ich stehe dazu! So ist es passiert und seitdem habe ich es auch nie revidieren müssen.

Als ich nun Ende 2012 wieder begonnen habe intensiv zu basteln, habe ich Marabu angeschrieben. Das steht jedem frei, der das möchte. Auf der Website stehen Kontaktadressen, und ich hatte keinerlei Insider-Kontakte oder Wissen über diese Firma, nur was jedermann auf deren Internetauftritt sehen und lesen kann. Ich habe mich riesig gefreut, als Marabu geantwortet hat. Und man schickte mir Materialproben, mit denen ich eine Stempeltechnik ausprobieren wollte. Und mehr als das! Ich bekam die Info, dass man mit einem Bastelvideo an einem Wettbewerb beteiligen könne. Natürlich habe ich da mitgemacht!

Mein Video landete im Marabu youtube-Kanal und ich habe einen tollen Gutschein für einen h&m-Einkauf bekommen! (Danke übrigens an Marabu dafür! ) Auf der Creativeworld war ich auch bei Marabu und habe meine Ansprechpartnerin persönlich kennen gelernt. Nicht nur die Marabu-Farben sind klasse, auch die Mitarbeiter sind supernett!

Seitdem habe ich einen direkten Draht zu Marabu. Ich weiß nicht, ob irgendjemand von euch das verstehen kann: Man arbeitet mit Materialien so lange man sich erinnern kann, liebt sie, benutzt sie gern und auf einmal kann man mit den „Machern“ sprechen! Genial! Doch es sollte noch besser kommen!

Kürzlich bekam ich eine Einladung! In das Marabu-Werk! Ich weiß, man soll nicht so viele Ausrufezeichen verwenden, aber ich würde hier gerne hunderte von !!! machen! Ich war bei Marabu!!!!!!

Ich musste mit meinem alten Autöchen fast 400 Kilometer abreißen, damit ich vor diesem Gebäude stehen konnte:

marabu Farben

Himmel, ich war so aufgeregt! Am Eingang wurde ich gefilmt, wie im Spionagefilm, hihi. Als ich ins Foyer gelassen wurde, habe ich mir besagte Vitrine angeschaut. Mehrere von diesen Vitrinen zeigten Produkte aus 150 Jahren Firmengeschichte. Der Wahnsinn! Ich kam mir so blöd vor, als ich das Fixogum sah und mir erst in diesem Moment bewusst wurde, dass da ein dickes fettes Marabu-Logo drauf ist! Ich hatte es nie bemerkt. Ja, ihr dürft jetzt lachen.

Meine Ansprechpartnerin Saskia Templin stellte mich dann ihrer Chefin Kirsten Rohde vor. Auf dem Weg nach Bietigheim-Bissingen, wo das Werk der Marabu Kreativ-Farben steht, habe ich immer wieder daran gedacht mir ein Herz zu nehmen, und zu fragen ob ich mal einen kurzen Blick in die Produktion werfen darf. Frau Rohde kam mir zuvor: Ich bekam eine VIP-Führung durch das Werk!

Wenn ich das schreibe, geht mein Puls in die Höhe! Haltet mich für bekloppt, aber ich bin durch das Werk geschwebt! Ein Bild, das sich in meine Netzhaut gebrannt hat, war der riesige (der war riesig!) Bottich mit Farbe, in den ich schauen durfte. Meine Phantasie ist dabei völlig durchgebrannt, und ich habe mir vorgestellt wie es wohl wäre da reinzuspringen.

Ich bin mir ziemlich sicher, die Damen aus Bietigheim-Bissingen haben ihre Definition von „verrückt“ am vergangenen Freitag neu definiert, als sie sahen dass ich beim Anblick der Farbenproduktion fast ausgerastet bin. Ich war kurz vor einer Ohnmacht, schon allein deshalb weil ich immer so TIEF einatmen musste, da die Luft so zauberhaft, wunderbar und betörend nach feinster, frischer Acrylfarbe duftete!

Ich habe Dinge gesehen… Leute! Mir wurde auch- nicht ohne einen Anflug von Stolz- die luftige und weiträumige Produktion erklärt. Eine komplette Seite der Halle ist verglast und lässt Licht und Sonnenstrahlen hinein. Um die Produktionsstraßen herum könnte man Walzer tanzen. Ich darf nicht zu viel ausplaudern, aber diese offene und freundliche Produktion kann schließlich jeder von außen sehen!

Ich hatte als Student mal einen Job am Fließband. Bei einem Hersteller für Rasierklingen in Solingen habe ich Produktionsstraßen kennengelernt. Darum kann ich behaupten den Unterschied zu erkennen, wenn eine Fabrikation auf Gewinn und Effizienz ausgelegt ist, und wenn man in einer Firma die Mitarbeiter ebenfalls in den Vordergrund stellt. Natürlich arbeite ich nicht dort, aber wäre Marabu nicht so weit weg, ich hätte sofort gefragt ob ich dort anfangen kann.

Das Highlight gab es am Ende der Führung: In einem ladenähnlichen Raum wird alles aufbewahrt, was Marabu auf dem Bastelsektor anbietet. Wie in einem riesigen Bastelladen steht alles fein säuberlich in Regalen und an Wänden aufgereiht. Die beiden Mädels haben sich Tüten gegriffen und für mich gefüllt.

Kennt ihr diesen Spruch aus dem Märchen „Nimm so viel Du tragen kannst!“ Das will jeder einmal im Leben hören, oder? Dieser Tag war für mich vergangenen Freitag. Und noch besser: Die Mädels haben mir danach beim Tragen geholfen!

Ich habe nun Farben und Bastelmaterial zum Spielen bis in alle Ewigkeit!

Warum ist mir das so wichtig? Es geht nicht darum, das Geld zu sparen! Für mich ist ein solcher, direkter Kontakt zu einem Hersteller aus einem Grund so wichtig: Ich kann Fragen stellen!

Welche Produkte habt ihr? Wie funktionieren sie? Was kann man damit machen? Was können sie sonst noch? Gibt es eine Möglichkeit, bestimmte Produkte herzustellen? Kann man Produkte abwandeln? Welche Produkte sind für die Zukunft geplant?

All diese Fragen kann nur ein Hersteller beantworten! Neulich sah ich ein Marabu-Produkt aus meinem Fundus in einem Bastelladen. Ich sagte dass ich das kenne, und bekam vom Inhaber eine Info dazu, die falsch war! Das ist kein Vorwurf, denn als Ex-Ladenbesitzer weiß ich, dass man nicht jedes Produkt hunterprozentig kennen kann. Meine Belehrung wies er ab. Bis ich ihm das Kleingedruckte auf der Banderole zeigte. Das ist der kleine, feine Unterschied von Händler zu Hersteller: Von einem Hersteller bekommt man keine falsche Hintergrundinformation.

Ich habe heute viel geschrieben. Dies ist längst nicht alles, was ich zu dem Thema „made in Germany“ zu erzählen habe. Ich will eure Geduld nicht weiter strapazieren, aber verspreche dass ich bald mit meinem neuen Fundus herumspielen werde. Und ich stehe dahinter! Dass Marabu mich so großzügig mit Material versorgt heisst nicht, dass ich bestechlich bin. Aber ich bin begeisterungsfähig. Und gebe davon gerne etwas ab!

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