Haus und Garten || house and garden

Oma ihr klein Häuschen, the beginning



Übertrag aus meinem ersten Blog bei Burda:

Erinnert ihr euch an diese schreckliche Hitze diesen Sommer? Und die darauf folgenden Wochen mit nicht enden wollendem Regen? Dieses eigenartige Wetterchen hat mich ständig davon abgehalten, den Garten meiner Oma zu pflegen. Während der Hitze ist der Rasen mehr vertrocknet als gewachsen, ich hab mich nicht mehr getraut auch nur einen Halm zu stutzen.

Als es dann ohne Unterlass regnete, wuchs die dumme Wiese zwar prächtig, aber meine Versuche, einen erst wenige Stunden getrockneten Rasen zu schneiden, endeten in Wutanfällen, da ich mehr damit beschäftigt war die klebrige Rasenmatsche von den Messern zu kratzen als damit, das gewucherte Gras zu kürzen.

Nun, seit Samstag haben wir ein perfektes Sommerwetter! Nicht zu heiß, Sonne satt und keinen Tropfen Regen. Samstag und Sonntag konnte ich den – endlich wieder – strahlend blauen Himmel sehnsüchtig durch die Oberlichter der Messehalle sehen. Montag ging es dann endlich wieder in Oma´s Garten!

Habe ich eigentlich schon von Oma´s Garten erzählt? Ich glaube ja, aber ich tue es immer wieder gern. Also: Oma´s Garten ist gross! Sehr gross! Meine beiden Onkel (die miteinander verheiratet sind, aber das ist eine andere Geschichte), die das Nachbarhaus bewohnen, haben die gleiche Gartenfläche, und sind mit zwei Mann ganztägig beschäftigt ihren Garten zu bewirtschaften. Und dabei ist ein großer Teil davon ein Gartenteich, hehe.
Und da meine Oma 95 Jahre alt ist, kann sie natürlich nichts selber machen, logisch. (Von ihrem Gejammer, dass sie ja will aber nicht kann mal abgesehen) Vor 2 Jahren rief mich mein Vater an, ob ich nicht mal eben in Oma´s Garten Rasenmähen könnte. Meine Onkel haben das viele, viele Jahre gemacht, und sind nun selber nicht mehr fit genug, mehr als ihren eigenen Garten zu pflegen (der ja wie bereits gesagt auch riiieeesig ist).

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt mit meiner Oma rund 7 Jahre kein Wort mehr gesprochen (kein Kommentar) und bin dann zähneknirschend zum Garten gefahren. Oma hat sich sehr gefreut mich zu sehen, ich glaube sie dachte, ich besuche sie und nicht den Garten *hüstel*. Nun ja, seitdem mähe ich halt.

Aber was musste ich dort sehen? In den vielen Jahren, in denen im Garten nur das Allernötigste gemacht wurde, waren Büsche und Bäume gewuchert, Obstbäume abgestorben, eine Terrasse verdreckt. In diesem ersten Garten-Sommer habe ich nicht nur den Rasen gestutzt, sondern auch unzählige Büsche beseitigt, und Bäume entfernt, seitdem reiße ich jeden neuen Trieb des fiesen Kirschlorbeers sofort aus! In ein paar Jahren würde ein stattlicher Strauch daraus, in 10 Jahren müsste ich einen halben Tag die Wurzel ausbuddeln! Wah!

Letzten Sommer habe ich einen Versuch gestartet, Tomaten, Kürbisse und Erbsen zu ziehen. Jeder Gemüsebauer hätte sich totgelacht, und anscheinend haben die Pflänzchen das auch getan…. Matschtomaten, Erderbsen und von Schnecken gefressene Kürbispflanzen… mehr hab ich nicht bekommen. Wie jeder Gartenbesitzer weiß, muss man Gemüse wenn es geht täglich pflegen. Wenn man eine halbe Autostunde fahren muss, um morgens die fiesen, bösen Schnecken von den Jungpflanzen zu pflücken, dann ist das recht unrentabel. Die dusseligen Tomaten wuchsen schneller als ich sie hochbinden konnte, und nach einem kräftigen Regenschauer lagen auch die Erbsenranken auf dem Boden.

Ich habe meinen Traum vom Bauerngarten also erst einmal verschoben, aber nicht aufgegeben! In diesem Jahr habe ich mich wieder auf´s Rasenmähen konzentriert.
Damit ihr eine Vorstellung davon habt, hier ein Foto eines TEILS der Wiese, die es zu stutzen gilt:

 

Was ihr hier seht, ist ein Stück Obstwiese, hier stehen Kirschbäume, Pflaumenbäume, Walnussbäume und gaaanz hinten eine Kastanie. Hinter den Obstbäumen ist ein grosses Stück Wiese, die zu gar nix gut ist ausser dazu, wie blöde zu wachsen.

Guckst Du hier:

Na ja, und der Rest ist nochmal so gross…. ich brauche, egal wie sehr ich mich beeile, jedes Mal 4- 4,5 Stunden um alles zu mähen.

Nicht, das ihr jetzt denkt ich finde das anstregend. Im Gegenteil: Ich mache das wahnsinnig gern! Der Rasen hat so viele unterschiedliche Qualitäten, von wucherndem dicken Gras über kurzes, drahtiges bis hin zu der Spießerrasen-Sorte gibt es alles was man sich denken kann. Und unter den Obstbäumen wächst was anderes, keine Ahnung wie das heisst, aber lässt man es wachsen, kommen kleine blaue Blüten raus. *lol*

Ich liebe den Geruch von frisch geschnittenem Gras! Wenn ich gemäht habe, bin ich von oben bis unten damit beklebt, denn ca. 2/3 mähe ich ohne Auffangkorb und dann bekomme ich halt ´ne Menge ab von dem Grasschnitt… jipeee!

Nachdem ich den Rasen wegen dem nicht enden wollenden Regen so lange nicht gemäht hatte, stand das Gras teilweise über einen halben Meter hoch. Was sehr anstrengend ist zu mähen. Und als ich diesmal in Oma´s Garten war und dieses wunderbare Wetterchen sah…. sah ich auch die Büsche und Hecken, die gekürzt werden mussten, das alte Hühnerhaus, welches als Gerätehaus genutzt wird, brauchte dringend einen neuen Anstrich, eine Conifere wucherte in den Durchgang von mittlerer Wiese zum Haus und wurde entfernt (das sägen und Wurzelausreißen ging ganz flott, aber ich hab einen halben Tag gebraucht, dass entstandene Loch wieder zu begradigen…..) und zu guter Letzt wurde alles gemäht….
Montag bis Donnerstag hab ich also im Garten gebrasselt, und es hat SPASS gemacht!

Damit ich nun die Früchte meiner Arbeit mit euch teilen kann, das Hühnerhaus vor und nach meiner Farbbehandlung.
Vorher, eine Seite ist schon gestrichen:

Schaut mal, wie die alte Farbe ausah:

Und-tadaaaaaa-danach (jetzt dürft ihr mich loben):

Und wenn ihr sehen wollte, was als Nächstes anliegt, hier eine Rückansicht von „Oma ihr klein Häuschen“. Diesen Müll muss ich endlich mal entsorgen, nachdem er sich da seit 10 Jahren angesammelt hat….

Und warum erzähle ich euch das alles?

Nun, ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen! Zwar habe ich in Oma´s Garten sehr viel geschafft, aber die Schneiderei liegt währenddessen völlig brach!
Ich hab euch eine Weste und mein „Modenschau-Geheimnis“ versprochen. Da hätte ich vorher mal in den Wetterbericht schauen sollen. Seit Montag habe ich das auch, und immer hieß es „übermorgen Regen“! Also habe ich die Gunst der Stunde genutzt und den Garten beackert. Aber es kam kein Regen. Zum Glück.

Doch darum gibt es nun keine Weste, keine neuen Fummel für die Modenschau und meine Workshop-Vorbereitungen für den Kongress der Hobbyschneiderinnen muss ich wohl nachts machen…. wenn ich meine Arme nach der Gartenarbeit noch bewegen kann…







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