8 Tage nicht mehr hier gewesen. Ich erzähle ja oft, ich arbeite an mehreren Projekten gleichzeitig. Vor einer Woche kam ein Neues dazu, welches sich gewiss noch Monate hinziehen, und einen großen Teil meiner geistigen Aufmerksamkeit an sich binden wird. Ich möchte wieder ein Buch schreiben. Zu diesem Thema allein könnte ich Romane schreiben, aber die ersten Kapitel von dieser Kopfgeburt will ich euch heute ersparen. Und statt dessen ein Uralt-Projekt der Öffentlichkeit vorstellen: Das Kordel-Häkeln, oder auf englisch „cord crochet“.
Versucht erst garnicht, das auf guggel zu finden, ich finde es selber nicht. Darum habe ich mir den Namen auch grade erst ausgedacht. Es mag sein ich habe in meinem kollektiven Unterbewusstsein nur eine uralte Technik wiedergefunden, aber diese Entdeckung fundierte bei mir auf einem ganzen Strang von Vorgeschichten. Ich weiß, das wird jetzt etwas langatmig, aber es ist mir wichtig zu beschreiben, wie ich auf diese ganze Idee kam:
Zunächst waren da die Hanfkorsetts der Kostümschneider, die mir auf meinem Weg durch die Jahrhunderte begegnet sind. Eine alternative Möglichkeit Schnürmieder zu nähen fand ich bereits vor Jahren auf dieser hochinteressanten Seite: In nova corpora. Nachdem ich den link lange Zeit verloren glaubte, habe ich ihn just in dieser Minute wiedergefunden. Und ja- ich glaube an Schicksal. Hätte ich euch schon vor Jahren von der Technik erzählen sollen, ich hätte es rechtzeitig gefunden. Heute hat es sein sollen.
Mit der Technik der Hanfschnur-Verstärkung im Hinterkopf habe ich schon vor rund 3 Jahren begonnen, mir ein Mieder aus Wolle mit Hanfschnurverstärkung zu häkeln. Ja, ihr habt richtig gelesen: Häkeln. Denn mir ging immer wieder durch den Kopf, dass gehäkelte „Stoffe“ zwar weniger elastisch sind als gestrickte, für manche Einsatzgebiete aber immer noch zu nachgiebig. Vor allem Taschen finde ich sowohl gestrickt als auch gehäkelt immer wieder zu dehnbar. Es will sich mir nicht erschließen, warum alle Welt Häkeltaschen fertigt, die dann zur Stabilisierung gefüttert werden müssen. Das Stoff-Futter sorgt dafür, dass sich die Tasche nicht bis in die Unendlichkeit ausleiert. Warum dann nicht gleich eine Stoff-Tasche nähen?
Um nun ein Häkelwerk absolut unnachgiebig zu bekommen, habe ich an dem Mieder die Hanfkordel-Technik der oben verlinkten Schnürmieder getestet. Und für gut befunden. Der Grund, warum ich euch heute dieses Mieder nicht zeige, ist simpel: Ich habe es verschlampt. Sorry.
Darum habe ich mir heute vorgenommen, diese Technik auf von Grund auf auf ihre Möglichkeiten auszuloten. Denn eine anderes Thema der Häkelwelt stört mich auch immer ungemein: Häkelkörbchen die nur mit Stoff-Steife Stand bekommen. Dafür habe ich nun- endlich- eine neue Methode gefunden, um das Ausleiern jeglicher Häkelbehälter- seien es Taschen oder Körbe- zu verhindern.
Falls jemand eine Quelle findet, wo es diese Technik bereits gibt, bitte ich um einen hilfreichen link. Ich habe bisher keine Vorgabe dazu gefunden.
Um die Technik von klein auf zu dokumentieren, beginne ich heute mit dem einfachsten denkbaren Projekt: Einem Häkelkörbchen.
Der Grundgedanke des Kordelhäkelns ist einfach: Man umhäkelt eine Kordel. Dies verhindert- genau wie bei den Korsetts- dass das Material sich dehnen kann. Für die Kordelhäkelei braucht man feste Schnur und beliebiges Garn mit der passenden Häkelnadel. Dabei ist allzu dünnes Garn nicht geeignet, es sei denn man möchte die Kordel durchblitzen lassen.
Um einen Häkelkorb herzustellen beginnt man natürlich mit dem Boden. Der Einfachheit halber habe ich mit einem Kreis angefangen. Wie man Kreise häkelt kann man in unzähligen Tutorials im Internet und Häkelbüchern nachlesen, ich erspare mir das.
Sobald die gewünschte Größe erreicht ist, häkelt man mit gleichbleibender Maschenzahl weiter nach oben. Dabei habe ich die Schnur in der ersten Reihe eingelegt und lasse sie beim Häkeln einfach mitlaufen, indem ich jede feste Masche um die Kordel herum arbeite. Im rechten Bild sieht man den Anfang der Schnur in den Maschen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit empfehle ich bei runden Körbchen ein gleichgroßes Behältnis zur Hand zu haben, und die Arbeit immer wieder „anzuprobieren“. Dies macht es leichter, die Kordel in der Arbeit in dem korrekten Umfang festzuziehen. Ohne diese „Anprobe“ kann das Körbchen im Umgang variieren, was natürlich auch einen tollen Effekt ergeben kann, falls gewünscht.
In der letzten Reihe wird der Arbeitsfaden durchgezogen und vernäht, die Kordel wird abgeschnitten (um zu zeigen wie sie aus der Arbeit herausragt habe ich sie für das Foto nicht abgeschnitten) Um ein dekoratives Satinband einzuziehen, habe ich ohne die Schnur mitlaufen zu lassen eine Runde Stäbchen gehäkelt, durch die ich das Band dann gezogen habe. Die Schnur wurde danach weiter in der folgenden Runde fester Maschen mitgeführt.
Das Körbchen ist nun fertig und gibt nicht mehr nach, egal was ihr hineinfüllt. Wenn man diese Technik weiterdenkt, kann ich mir auch sehr gut vorstellen anstatt der Schnur einen Draht einzuarbeiten, mit dem man das Körbchen dann in eine bestimmte Form drücken oder „knautschen“ kann.
Das nächste Projekt in dieser Technik wird für mich eine Tasche sein. Und falls ich das Mieder wiederfinde zeige ich es euch. Drückt die Daumen, dass es wieder auftaucht….
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8 Tage nicht mehr hier gewesen. Ich erzähle ja oft, ich arbeite an mehreren Projekten gleichzeitig. Vor einer Woche kam ein Neues dazu, welches sich gewiss noch Monate hinziehen, und einen großen Teil meiner geistigen Aufmerksamkeit an sich binden wird. Ich möchte wieder ein Buch schreiben. Zu diesem Thema allein könnte ich Romane schreiben, aber die ersten Kapitel von dieser Kopfgeburt will ich euch heute ersparen. Und statt dessen ein Uralt-Projekt der Öffentlichkeit vorstellen: Das Kordel-Häkeln, oder auf englisch „cord crochet“.
Versucht erst garnicht, das auf guggel zu finden, ich finde es selber nicht. Darum habe ich mir den Namen auch grade erst ausgedacht. Es mag sein ich habe in meinem kollektiven Unterbewusstsein nur eine uralte Technik wiedergefunden, aber diese Entdeckung fundierte bei mir auf einem ganzen Strang von Vorgeschichten. Ich weiß, das wird jetzt etwas langatmig, aber es ist mir wichtig zu beschreiben, wie ich auf diese ganze Idee kam:
Zunächst waren da die Hanfkorsetts der Kostümschneider, die mir auf meinem Weg durch die Jahrhunderte begegnet sind. Eine alternative Möglichkeit Schnürmieder zu nähen fand ich bereits vor Jahren auf dieser hochinteressanten Seite: In nova corpora. Nachdem ich den link lange Zeit verloren glaubte, habe ich ihn just in dieser Minute wiedergefunden. Und ja- ich glaube an Schicksal. Hätte ich euch schon vor Jahren von der Technik erzählen sollen, ich hätte es rechtzeitig gefunden. Heute hat es sein sollen.
Mit der Technik der Hanfschnur-Verstärkung im Hinterkopf habe ich schon vor rund 3 Jahren begonnen, mir ein Mieder aus Wolle mit Hanfschnurverstärkung zu häkeln. Ja, ihr habt richtig gelesen: Häkeln. Denn mir ging immer wieder durch den Kopf, dass gehäkelte „Stoffe“ zwar weniger elastisch sind als gestrickte, für manche Einsatzgebiete aber immer noch zu nachgiebig. Vor allem Taschen finde ich sowohl gestrickt als auch gehäkelt immer wieder zu dehnbar. Es will sich mir nicht erschließen, warum alle Welt Häkeltaschen fertigt, die dann zur Stabilisierung gefüttert werden müssen. Das Stoff-Futter sorgt dafür, dass sich die Tasche nicht bis in die Unendlichkeit ausleiert. Warum dann nicht gleich eine Stoff-Tasche nähen?
Um nun ein Häkelwerk absolut unnachgiebig zu bekommen, habe ich an dem Mieder die Hanfkordel-Technik der oben verlinkten Schnürmieder getestet. Und für gut befunden. Der Grund, warum ich euch heute dieses Mieder nicht zeige, ist simpel: Ich habe es verschlampt. Sorry.
Darum habe ich mir heute vorgenommen, diese Technik auf von Grund auf auf ihre Möglichkeiten auszuloten. Denn eine anderes Thema der Häkelwelt stört mich auch immer ungemein: Häkelkörbchen die nur mit Stoff-Steife Stand bekommen. Dafür habe ich nun- endlich- eine neue Methode gefunden, um das Ausleiern jeglicher Häkelbehälter- seien es Taschen oder Körbe- zu verhindern.
Falls jemand eine Quelle findet, wo es diese Technik bereits gibt, bitte ich um einen hilfreichen link. Ich habe bisher keine Vorgabe dazu gefunden.
Um die Technik von klein auf zu dokumentieren, beginne ich heute mit dem einfachsten denkbaren Projekt: Einem Häkelkörbchen.
Der Grundgedanke des Kordelhäkelns ist einfach: Man umhäkelt eine Kordel. Dies verhindert- genau wie bei den Korsetts- dass das Material sich dehnen kann. Für die Kordelhäkelei braucht man feste Schnur und beliebiges Garn mit der passenden Häkelnadel. Dabei ist allzu dünnes Garn nicht geeignet, es sei denn man möchte die Kordel durchblitzen lassen.
Um einen Häkelkorb herzustellen beginnt man natürlich mit dem Boden. Der Einfachheit halber habe ich mit einem Kreis angefangen. Wie man Kreise häkelt kann man in unzähligen Tutorials im Internet und Häkelbüchern nachlesen, ich erspare mir das.
Sobald die gewünschte Größe erreicht ist, häkelt man mit gleichbleibender Maschenzahl weiter nach oben. Dabei habe ich die Schnur in der ersten Reihe eingelegt und lasse sie beim Häkeln einfach mitlaufen, indem ich jede feste Masche um die Kordel herum arbeite. Im rechten Bild sieht man den Anfang der Schnur in den Maschen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit empfehle ich bei runden Körbchen ein gleichgroßes Behältnis zur Hand zu haben, und die Arbeit immer wieder „anzuprobieren“. Dies macht es leichter, die Kordel in der Arbeit in dem korrekten Umfang festzuziehen. Ohne diese „Anprobe“ kann das Körbchen im Umgang variieren, was natürlich auch einen tollen Effekt ergeben kann, falls gewünscht.
In der letzten Reihe wird der Arbeitsfaden durchgezogen und vernäht, die Kordel wird abgeschnitten (um zu zeigen wie sie aus der Arbeit herausragt habe ich sie für das Foto nicht abgeschnitten) Um ein dekoratives Satinband einzuziehen, habe ich ohne die Schnur mitlaufen zu lassen eine Runde Stäbchen gehäkelt, durch die ich das Band dann gezogen habe. Die Schnur wurde danach weiter in der folgenden Runde fester Maschen mitgeführt.
Das Körbchen ist nun fertig und gibt nicht mehr nach, egal was ihr hineinfüllt. Wenn man diese Technik weiterdenkt, kann ich mir auch sehr gut vorstellen anstatt der Schnur einen Draht einzuarbeiten, mit dem man das Körbchen dann in eine bestimmte Form drücken oder „knautschen“ kann.
Das nächste Projekt in dieser Technik wird für mich eine Tasche sein. Und falls ich das Mieder wiederfinde zeige ich es euch. Drückt die Daumen, dass es wieder auftaucht….
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