Das war ein schönes, langes Wochenende! Von Donnerstag bis Sonntag durfte ich das Stempel-Medina in Bielefeld besuchen. Oder genauer gesagt: Das Medina zwo, denn es gibt jedes Jahr zwei davon. Eins im Frühjahr und eins im Spätsommer. Was das Medina ist? Nun, es gibt wenig dazu online, und man muss sich die Informationen zusammen suchen. Das wollen wir mal schnell ändern.
Um euch fundiert über das Medina berichten zu können, habe ich den Gründer und Organisator Norbert Venzke alias „Nordbär“ für euch interviewt. Interviewen kann ich noch aus meiner Zeit als Journalistin, also hier für euch exclusiv Nordbärs Interview (Bärbel style).
Alle wichtigen LINKS gebe ich euch am Ende des Berichts!
Jeder deutsche Stempler kennt das „Mekka“, eine zweitägige Messe in Hagen rund um das Stempelhobby. Als Gegenpol zu diesem rein kommerziellen Event hat Norbert im April 1996 das „Medina“ ins Leben gerufen. Aus seiner Zeit mit anderen Hobbies kannte er das Tagungshaus Einschlingen in Bielefeld und deren Betreiber.
Das Haus Einschlingen kann mit einer bestens ausgestatteten Jugendherberge verglichen werden, bietet aber einige weitere Annehmlichkeiten. Wichtigstes Plus in dem romantisch gelegenen Haus sind für das Stempeltreffen die zusätzlichen Räumlichkeiten, denn neben dem frisch renovierten Speisesaal findet man zwei großzügige Räume mit Arbeitsplätzen bestückt.
Die traumhafte Lage von Haus Einschlingen lädt zum Entspannen ein
Im Sommer trifft man sich oft in der schönen Außenanlage
Einer der Arbeitsplätze. Die meisten Stempler sind wieder mal unterwegs….
Darüberhinaus bekommt man das Rundumsorglospaket: Komfortabel wohnen, 4 mal täglich mit köstlichen Leckereien versorgt werden und sich ansonsten um nix kümmern und hemmungslos drauflos basteln- der Stempelhimmel auf Erden! Wer zum Medina kommt muss damit rechnen mindestens ein Kilo Körperfett mehr mit nach Hause zu nehmen! (Ich sag nur Rotkohlschnecken)
Diese Idee fand so großen Zuspruch, dass die Gäste bald nach einem zweiten Medina im Jahr verlangten. 1999 gab Norbert dem Wunsch dann nach und gründete das Medina zwo. Seitdem findet das Frühjahrs-Medina Ende Februar/Anfang März statt, das Sommer-Medina dann Ende August. Die befragten Gäste des Medina zwo 2013 versicherten mir in Mehrzahl, dass sie oft beide Veranstaltungen besuchen. Dabei ist das erste Medina des Jahres meist früh ausgebucht, die zweite Runde ist nicht immer voll. Wer also neu in den Spaß einsteigen möchte, für den empfiehlt sich das Medina zwo.
Norbert nannte mich zwar einen Stammgast, aber ich war zum letzten Mal 2003 dabei. Damals hatte ich das Stempelhobby an den Nagel gehängt, und bin ja bekanntermaßen erst dieses Jahr zurückgekehrt. Das erste Medina 2013 hab ich verpasst, zum zweiten ging ich mit weichen Knien und jeder Menge Adrenalin im Blut. Ob man bekannte oder völlig neue Gesichter sieht? Stempeln die alle mit neuen Techniken? Was sagen sie zu einem so untreuen Urgestein wie mir?
Die Lösung: Etwa 80 Prozent der Gäste waren damals auch schon da. Die Techniken sind dieselben, aber es gibt viele neue Produkte neben den Stempeln. Und was sagen sie alle? Hallo!
Zwei Unterschiede fielen auf: 1) Die Kinder von vor 10 Jahren waren auf einmal erwachsen (Hallo Charlotte) und die Kinder (die in etwa genauso aussahen wie die vor 10 Jahren) waren neu. Nachgewachsen. 2) Das fiel einer Teilnehmerin auf: Aus den Steckdosen, in die früher Embossinggeräte gestöpselt waren, hingen nun Handyladegeräte.
Embosst wird aber immer noch. Die Königsdisziplin des Motivstempelns ist nicht totzukriegen. Aus gutem Grund: Was damals schön war ist heute immer noch schön. Basta!
Das Medina ist noch mehr: In Form einer geschlossenen Veranstaltung kann- auf den ausdrücklichen Wunsch aller Teilnehmer- auch gehandelt werden. Wer hat, der bringt abgelegte Stempel und Zubehör mit und vertickert diese. Um die vielen Flohmarkt-Kisten ist ein ständiges Gewusel, man hat schließlich 4 Tage Zeit sich durchzukämpfen.
Neben den Privatverkäufen bieten die Händler vor Ort ihre Waren feil. Zu den Medinas kommen auch immer wieder Stammgäste aus dem Profi-Lager. Ich selbst habe damals Stempel angeboten, aktuell sind die Stempelbar aus Berlin, das Stempel-Ei und Acapella vor Ort gewesen. Dabei sind Tagesgäste nur ausnahmsweise und nach vorheriger Absprache zugelassen. Wer kein Gast des Medina ist kann dort nicht einkaufen, das würde dem privaten Charakter zuwider laufen!
Und was zur Hölle tut man auf so einem Stempel-Treff? Nun, der Gründer Norbert formuliert es so: Wer angemeldet ist kann kommen und „tun und lassen was ihr wollt.“ Sprich: Man muss nicht stempeln. Man kann auch stanzen, schneiden, malen, seine mißlungenen Karten aufessen oder auf den Tischen tanzen. Hauptsache man kann sich benehmen. Mein persönliches Highlight eines jeden Medina jedoch ist dies: Gucken.
Was es da zu gucken gibt? Na, alles was die anderen machen. Ich muss zugeben, würden ALLE nur gucken gäbe es nix zu gucken. Doch das ist noch nie vorgekommen. Man nimmt etwas zum stempeln/basteln mit, fängt an damit zu spielen, steht auf, geht herum und schwupps… sieht man etwas viel Interessanteres und versucht sich an dieser Idee oder Technik.
Beim Medina zwo 2013 haben Stempel-Neulinge ihre Youtube-Funde nachgearbeitet und damit andere Bastler vor Ort angesteckt. Ich selbst sah geniale Layouts von einer wiederentdeckten Stempelfreundin und habe mich daran versucht sie zu kopieren (dazu ein andermal mehr). Meine eigenen, vor Ort enstandenen Ideen fanden so großen Anklang, dass Norbert mich für das nächste Medina zu Workshops zwangsverpflichtet hat. (Für Dich immer, Schatz!)
Ich habe früher Workshops gegeben, ich werde wieder Workshops geben. Neben engagierten Gästen bieten auch die anwesenden Händler Kurse an, je nach Lust, Laune und Zeit. Dabei kann man teilnehmen oder auch nicht, alles ist und bleibt locker und freiwillig.
Es ist ein Nehmen und Geben. Und solch ein Austausch von Ideen kann nur passieren, wenn viele Kreative zusammen kommen. Zweimal im Jahr. In Bielefeld.
Es war schön! Danke an Norbert, meine Freundin Anne für die nette Unterhaltung während der Anreise/Heimfahrt, an Andrea Riedel für die tollen Fotos, an alle Teilhehmer, das Team vom Haus Einschlingen und natürlich an meine Muse, die mich in Bielefeld wiedergefunden hat, nach so vielen Jahren.
Preise für Medina 1 oder 2 im Jahr 2014, Übernachtung mit Vollpension:
Do-So: 145,- Euro
Fr-So 100,- Euro
Anmeldung und Rückfragen an Stempelmedina(at)googlemail.com
Nachtrag:
Wer auch Medina-Berichte hat kann diese gern in die Kommentare eintragen! Dann haben wir eine Liste mit allen möglichen Berichten und Sichtweisen!
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Das war ein schönes, langes Wochenende! Von Donnerstag bis Sonntag durfte ich das Stempel-Medina in Bielefeld besuchen. Oder genauer gesagt: Das Medina zwo, denn es gibt jedes Jahr zwei davon. Eins im Frühjahr und eins im Spätsommer. Was das Medina ist? Nun, es gibt wenig dazu online, und man muss sich die Informationen zusammen suchen. Das wollen wir mal schnell ändern.
Um euch fundiert über das Medina berichten zu können, habe ich den Gründer und Organisator Norbert Venzke alias „Nordbär“ für euch interviewt. Interviewen kann ich noch aus meiner Zeit als Journalistin, also hier für euch exclusiv Nordbärs Interview (Bärbel style).
Alle wichtigen LINKS gebe ich euch am Ende des Berichts!
Jeder deutsche Stempler kennt das „Mekka“, eine zweitägige Messe in Hagen rund um das Stempelhobby. Als Gegenpol zu diesem rein kommerziellen Event hat Norbert im April 1996 das „Medina“ ins Leben gerufen. Aus seiner Zeit mit anderen Hobbies kannte er das Tagungshaus Einschlingen in Bielefeld und deren Betreiber.
Das Haus Einschlingen kann mit einer bestens ausgestatteten Jugendherberge verglichen werden, bietet aber einige weitere Annehmlichkeiten. Wichtigstes Plus in dem romantisch gelegenen Haus sind für das Stempeltreffen die zusätzlichen Räumlichkeiten, denn neben dem frisch renovierten Speisesaal findet man zwei großzügige Räume mit Arbeitsplätzen bestückt.
Die traumhafte Lage von Haus Einschlingen lädt zum Entspannen ein
Im Sommer trifft man sich oft in der schönen Außenanlage
Einer der Arbeitsplätze. Die meisten Stempler sind wieder mal unterwegs….
Darüberhinaus bekommt man das Rundumsorglospaket: Komfortabel wohnen, 4 mal täglich mit köstlichen Leckereien versorgt werden und sich ansonsten um nix kümmern und hemmungslos drauflos basteln- der Stempelhimmel auf Erden! Wer zum Medina kommt muss damit rechnen mindestens ein Kilo Körperfett mehr mit nach Hause zu nehmen! (Ich sag nur Rotkohlschnecken)
Diese Idee fand so großen Zuspruch, dass die Gäste bald nach einem zweiten Medina im Jahr verlangten. 1999 gab Norbert dem Wunsch dann nach und gründete das Medina zwo. Seitdem findet das Frühjahrs-Medina Ende Februar/Anfang März statt, das Sommer-Medina dann Ende August. Die befragten Gäste des Medina zwo 2013 versicherten mir in Mehrzahl, dass sie oft beide Veranstaltungen besuchen. Dabei ist das erste Medina des Jahres meist früh ausgebucht, die zweite Runde ist nicht immer voll. Wer also neu in den Spaß einsteigen möchte, für den empfiehlt sich das Medina zwo.
Norbert nannte mich zwar einen Stammgast, aber ich war zum letzten Mal 2003 dabei. Damals hatte ich das Stempelhobby an den Nagel gehängt, und bin ja bekanntermaßen erst dieses Jahr zurückgekehrt. Das erste Medina 2013 hab ich verpasst, zum zweiten ging ich mit weichen Knien und jeder Menge Adrenalin im Blut. Ob man bekannte oder völlig neue Gesichter sieht? Stempeln die alle mit neuen Techniken? Was sagen sie zu einem so untreuen Urgestein wie mir?
Die Lösung: Etwa 80 Prozent der Gäste waren damals auch schon da. Die Techniken sind dieselben, aber es gibt viele neue Produkte neben den Stempeln. Und was sagen sie alle? Hallo!
Zwei Unterschiede fielen auf: 1) Die Kinder von vor 10 Jahren waren auf einmal erwachsen (Hallo Charlotte) und die Kinder (die in etwa genauso aussahen wie die vor 10 Jahren) waren neu. Nachgewachsen. 2) Das fiel einer Teilnehmerin auf: Aus den Steckdosen, in die früher Embossinggeräte gestöpselt waren, hingen nun Handyladegeräte.
Embosst wird aber immer noch. Die Königsdisziplin des Motivstempelns ist nicht totzukriegen. Aus gutem Grund: Was damals schön war ist heute immer noch schön. Basta!
Das Medina ist noch mehr: In Form einer geschlossenen Veranstaltung kann- auf den ausdrücklichen Wunsch aller Teilnehmer- auch gehandelt werden. Wer hat, der bringt abgelegte Stempel und Zubehör mit und vertickert diese. Um die vielen Flohmarkt-Kisten ist ein ständiges Gewusel, man hat schließlich 4 Tage Zeit sich durchzukämpfen.
Neben den Privatverkäufen bieten die Händler vor Ort ihre Waren feil. Zu den Medinas kommen auch immer wieder Stammgäste aus dem Profi-Lager. Ich selbst habe damals Stempel angeboten, aktuell sind die Stempelbar aus Berlin, das Stempel-Ei und Acapella vor Ort gewesen. Dabei sind Tagesgäste nur ausnahmsweise und nach vorheriger Absprache zugelassen. Wer kein Gast des Medina ist kann dort nicht einkaufen, das würde dem privaten Charakter zuwider laufen!
Und was zur Hölle tut man auf so einem Stempel-Treff? Nun, der Gründer Norbert formuliert es so: Wer angemeldet ist kann kommen und „tun und lassen was ihr wollt.“ Sprich: Man muss nicht stempeln. Man kann auch stanzen, schneiden, malen, seine mißlungenen Karten aufessen oder auf den Tischen tanzen. Hauptsache man kann sich benehmen. Mein persönliches Highlight eines jeden Medina jedoch ist dies: Gucken.
Was es da zu gucken gibt? Na, alles was die anderen machen. Ich muss zugeben, würden ALLE nur gucken gäbe es nix zu gucken. Doch das ist noch nie vorgekommen. Man nimmt etwas zum stempeln/basteln mit, fängt an damit zu spielen, steht auf, geht herum und schwupps… sieht man etwas viel Interessanteres und versucht sich an dieser Idee oder Technik.
Beim Medina zwo 2013 haben Stempel-Neulinge ihre Youtube-Funde nachgearbeitet und damit andere Bastler vor Ort angesteckt. Ich selbst sah geniale Layouts von einer wiederentdeckten Stempelfreundin und habe mich daran versucht sie zu kopieren (dazu ein andermal mehr). Meine eigenen, vor Ort enstandenen Ideen fanden so großen Anklang, dass Norbert mich für das nächste Medina zu Workshops zwangsverpflichtet hat. (Für Dich immer, Schatz!)
Ich habe früher Workshops gegeben, ich werde wieder Workshops geben. Neben engagierten Gästen bieten auch die anwesenden Händler Kurse an, je nach Lust, Laune und Zeit. Dabei kann man teilnehmen oder auch nicht, alles ist und bleibt locker und freiwillig.
Es ist ein Nehmen und Geben. Und solch ein Austausch von Ideen kann nur passieren, wenn viele Kreative zusammen kommen. Zweimal im Jahr. In Bielefeld.
Es war schön! Danke an Norbert, meine Freundin Anne für die nette Unterhaltung während der Anreise/Heimfahrt, an Andrea Riedel für die tollen Fotos, an alle Teilhehmer, das Team vom Haus Einschlingen und natürlich an meine Muse, die mich in Bielefeld wiedergefunden hat, nach so vielen Jahren.
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