Auf geht`s zum nächsten Schritt im Espandrilles Wettbewerb. Ich wollte täglich drüber bloggen, aber daran habe ich selber nicht geglaubt. Jetzt bleiben noch 12 Tage und ich habe entschieden, rückwärts zu zählen.
Noch 12 Tage
Heute habe ich mir Einlegesohlen genäht. Da ich bei meinem Espandrilles-Konzept möglichst viele waschbare Elemente haben möchte, waren lose Einlagen die beste Wahl. Ursprünglich wollte ich eine doppelte Lage Stoff zuschneiden und einfach mit Zickzack einfassen.
Bis ich die Innensohle von Dorflaedli sah. Mit ein paar der Mädels bin ich via Instagram vernetzt. Was Dorflaedli da zeigt, legt die Latte höher, und Zickzack war out. Ich habe meine Sohlen dann verstürzt.
Wer nicht näht, denkt dabei an etwas gefährliches. Ich habe keine Ahnung, warum man dazu verstürzen sagt, aber beim Schneidern ist das lediglich die Technik wenn man eine Stoffkante mit zwei Stoffen näht und wendet. Es entsteht eine saubere Kante.
Zunächst habe ich die Form der Sohle aufgemalt und auf den Stoff übertragen. Wenn man mit gemusterten Stoffen arbeitet, mache ich mir gern eine „Loch“-Schablone. So kann ich besser sehen, welchen Teil des Musters ich ausschneide.
Ich habe meinen bestempelten Stoff dann doch nicht verwendet, bzw. das Muster nach innen gelegt, es wurde mir für das Projekt zu wirr. Ein andermal gern.
Nun Stoff ausschneiden mit Nadeln quer stecken. Da kann man dann vorsichtig drüber nähen und nix verrutscht.
Dabei an einer graden Kante ein Stück Naht offen lassen, damit man die Sohle wenden kann. Ca 1/2 cm neben der angezeichneten Linie der Sohle nähen, damit die Sohle auch in den Schuh passt.
Ich musste in Ermangelung einer funktionierenden Nähmaschine ein altes Hündchen von einer Freundin nehmen, und keine der Nähte verläuft dort wo ich es will… aber es erfüllt seinen Zweck. Sorry für die schiefen Nähte.
Dann die Nahtzugaben sehr knapp wegschneiden. Damit nix ausfranst habe ich die Naht doppelt und mit sehr kleinen Stichen genäht… da bin ich dann doch pingelig. Das knappe Entfernen der Nahtzugaben ist grade bei so kleinen Rundungen wichtig, damit nach dem Wenden kein überschüssiger Stoff innen knubbelt.
Wenden durch die offene Stelle der Naht. Hier ist ein guter alter Kochlöffel hilfreich.
Nun kommt die Königsdisziplin des Verstürzens: Das Fixieren der Nahtkante.
Nehmt die Stofflagen zwischen Daumen und Finger einer Hand, und schiebt diese so lange sachte gegeneinander, bis die Naht zu sehen ist (Bild unten, obere Hälfte).
Könner achten dabei darauf, dass kein Stoff der Rückseite hervorlugt. Super-Könner machen eins der Schnittteile etwas größer, und lassen dieses dann bewusst auf der anderen Seite hervorschauen, das wirkt dann wie eine Paspel. Aber wer macht so einen Aufwand für eine Schuheinlage?
Habt ihr die Naht schön herausgefriemelt, könnt ihr mit einem kontrastfarbenen Hilfsfaden diese Nahtkante sichern. Wie im unteren Bild zu sehen.
Dann knappkantig absteppen. Bügeln und Hilfsfaden entfernen. Für die zweite Sohle habe ich mir das mit dem Hilfsfaden geschenkt. Man sieht nicht wirklich einen Unterschied. Vor allem, weil ich später auf dieser Sohle stehen werde.
Aber wenn ihr etwas näht, was jeder im Blick hat, wie etwa einen süßen Bubikragen, dann sollte man auf eine exakte Ausführung achten!
Links die Sohle mit, rechts ohne Hilfsfaden.
Und zum Abschluß noch ein Foto der alten NäMa, die ich benutzt habe.
Das Füßchen frisst meine Stoffkanten. Ich muss mal in meinem Fundus nach einem anderen suchen. Oder mit der Hand nähen. Das geht immer.
Solch krumme Nähte sind inakzeptabel.
Support is LOVE
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Auf geht`s zum nächsten Schritt im Espandrilles Wettbewerb. Ich wollte täglich drüber bloggen, aber daran habe ich selber nicht geglaubt. Jetzt bleiben noch 12 Tage und ich habe entschieden, rückwärts zu zählen.
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Heute habe ich mir Einlegesohlen genäht. Da ich bei meinem Espandrilles-Konzept möglichst viele waschbare Elemente haben möchte, waren lose Einlagen die beste Wahl. Ursprünglich wollte ich eine doppelte Lage Stoff zuschneiden und einfach mit Zickzack einfassen.
Bis ich die Innensohle von Dorflaedli sah. Mit ein paar der Mädels bin ich via Instagram vernetzt. Was Dorflaedli da zeigt, legt die Latte höher, und Zickzack war out. Ich habe meine Sohlen dann verstürzt.
Wer nicht näht, denkt dabei an etwas gefährliches. Ich habe keine Ahnung, warum man dazu verstürzen sagt, aber beim Schneidern ist das lediglich die Technik wenn man eine Stoffkante mit zwei Stoffen näht und wendet. Es entsteht eine saubere Kante.
Zunächst habe ich die Form der Sohle aufgemalt und auf den Stoff übertragen. Wenn man mit gemusterten Stoffen arbeitet, mache ich mir gern eine „Loch“-Schablone. So kann ich besser sehen, welchen Teil des Musters ich ausschneide.
Ich habe meinen bestempelten Stoff dann doch nicht verwendet, bzw. das Muster nach innen gelegt, es wurde mir für das Projekt zu wirr. Ein andermal gern.
Nun Stoff ausschneiden mit Nadeln quer stecken. Da kann man dann vorsichtig drüber nähen und nix verrutscht.
Dabei an einer graden Kante ein Stück Naht offen lassen, damit man die Sohle wenden kann. Ca 1/2 cm neben der angezeichneten Linie der Sohle nähen, damit die Sohle auch in den Schuh passt.
Ich musste in Ermangelung einer funktionierenden Nähmaschine ein altes Hündchen von einer Freundin nehmen, und keine der Nähte verläuft dort wo ich es will… aber es erfüllt seinen Zweck. Sorry für die schiefen Nähte.
Dann die Nahtzugaben sehr knapp wegschneiden. Damit nix ausfranst habe ich die Naht doppelt und mit sehr kleinen Stichen genäht… da bin ich dann doch pingelig. Das knappe Entfernen der Nahtzugaben ist grade bei so kleinen Rundungen wichtig, damit nach dem Wenden kein überschüssiger Stoff innen knubbelt.
Wenden durch die offene Stelle der Naht. Hier ist ein guter alter Kochlöffel hilfreich.
Nun kommt die Königsdisziplin des Verstürzens: Das Fixieren der Nahtkante.
Nehmt die Stofflagen zwischen Daumen und Finger einer Hand, und schiebt diese so lange sachte gegeneinander, bis die Naht zu sehen ist (Bild unten, obere Hälfte).
Könner achten dabei darauf, dass kein Stoff der Rückseite hervorlugt. Super-Könner machen eins der Schnittteile etwas größer, und lassen dieses dann bewusst auf der anderen Seite hervorschauen, das wirkt dann wie eine Paspel. Aber wer macht so einen Aufwand für eine Schuheinlage?
Habt ihr die Naht schön herausgefriemelt, könnt ihr mit einem kontrastfarbenen Hilfsfaden diese Nahtkante sichern. Wie im unteren Bild zu sehen.
Dann knappkantig absteppen. Bügeln und Hilfsfaden entfernen. Für die zweite Sohle habe ich mir das mit dem Hilfsfaden geschenkt. Man sieht nicht wirklich einen Unterschied. Vor allem, weil ich später auf dieser Sohle stehen werde.
Aber wenn ihr etwas näht, was jeder im Blick hat, wie etwa einen süßen Bubikragen, dann sollte man auf eine exakte Ausführung achten!
Links die Sohle mit, rechts ohne Hilfsfaden.
Und zum Abschluß noch ein Foto der alten NäMa, die ich benutzt habe.
Das Füßchen frisst meine Stoffkanten. Ich muss mal in meinem Fundus nach einem anderen suchen. Oder mit der Hand nähen. Das geht immer.
Solch krumme Nähte sind inakzeptabel.
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